Die neuen Informationen zur Zinspolitik in den USA und Europa schütteln die Kurse vieler Bankaktien seit zwei Tagen ordentlich durch. Schneller als gedacht sinkende Zinsen würden Erträge kosten und somit Gewinn. Relativ gut hat sich hingegen die Aktie der Deutschen Bank entwickelt.
Bis zum Oktober hatten die Papiere von Deutschlands größtem Finanzinstitut im Vergleich zur europäischen Konkurrenz underperformt. Denn vom Absturz im vergangene März hatte sich der Kurs bis dahin nicht erholt.
Damals brach die Krise unter den US-Regionalbanken aus, mehrere Geldhäuser gingen Pleite. Die Deutsche-Bank-Aktie verlor aufgrund von Gerüchten, die die Stabilität des Konzerns betrafen, übermäßig. Zwar stellten sich diese als haltlos heraus, die Aktie konnte dennoch nicht wieder aufholen.
Die Ende Oktober mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie bei 10,18 Euro eingeleitete Gegenbewegung setzte sich in einem neuen kurzfristigen Aufwärtstrend fort. Der ist trotz der Zinssenkungs-Fantasien des Marktes voll intakt. Auch heute strebt der Kurs deutlich nach oben, während viele Branchenwerte abgeben müssen.
Dabei kommt den Deutsche-Bank-Papieren auch die Charttechnik zur Hilfe. Denn der Markt will nach der rasanten Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen nun scheinbar auf jeden Fall noch einen Test der Verlaufshochs bei 12,30 Euro sehen.
Die Bewertung ist zudem weiterhin eine der niedrigsten im Sektor. Für kommendes Jahr wird lediglich ein KGV von 5 erwartet, während die Analysten durchschnittlich 7 für die Peers prognostizieren. Und das liegt bereits um die Hälfte unter der Gesamtmarktbewertung.
Kursbefeuernd sollten neue Aktienrückkäufe im kommenden Jahr wirken. Zusätzlich zu den acht Milliarden Euro, die in den Geschäftsjahren 2021 bis 2025 an die Aktionäre ausgeschüttet werden sollten, kommt noch ein unbestimmter Betrag aus drei Milliarden Euro an freiwerdendem Eigenkapital.
Investierte bleiben auch zum Jahresende bei der Aktie an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Deutsche Bank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG