Die Aufwärtsbewegung bei der Deutschen Bank hat gestern etwas an Schwung verloren. Der Kurs muss das neue Jahreshoch zunächst verarbeiten. Rückenwind sollte in den kommenden Monaten durch vermehrte Ausschüttungen kommen. In diese Richtung zielt möglicherweise auch eine geplante Transaktion, über die die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Demnach plant die Deutsche Bank, über einen signifikanten Risikotransfer Kreditrisiken aus der Bilanz auszulagern. Derzeit wird das Interesse von Investoren ausgelotet, was das zwei Milliarden Euro schwere Paket betrifft. Damit wolle das Geldhaus auch generell das Interesse in Bezug auf die deutsche Wirtschaft testen.
Mit signifikanten Risikotransfers können Finanzinstitute mehr Puffer bei der Eigenkapitalunterlegung erreichen und so die Anforderungen der Regulierer senken. Zwar bleiben die Kredite weiterhin auf der Bilanz, aber die Risiken werden teilweise oder vollständig gegen eine Prämie ausgelagert. Freiwerdendes Kapital könnte die Deutsche Bank gut gebrauchen.
Denn in den kommenden beiden Jahren müssen die Ausschüttungen deutlich steigen, damit die Bank das selbst gesteckte Ziel von Ausschüttungen in Höhe von acht Milliarden Euro für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 noch erreicht. Bisher wurden erst 3,4 Milliarden Euro an die Aktionäre über Dividenden und den Rückkauf eigener Anteile ausgeschüttet.
In diesem Zusammenhang wird auch wichtig sein, wie hoch die EZB als Aufseher die Mindestanforderung beim Eigenkapital für das kommende Jahr setzt, ab der Dividenden gezahlt werden dürfen. Im laufenden Jahr lag sie bei einer Quote von 11,13 Prozent. Die harte Kernkapitalquote belief sich im dritten Quartal auf 13,8 Prozent.
Nachdem diese Woche bei über 17,00 Euro ein neues Jahreshoch erzielt wurde, ist die Aktie heute höher in den Handel gestartet. In den kommenden Tagen dürfte es News zu einer Änderung der Mindestanforderung an das Eigenkapital für 2025 geben. Mutige Anleger nutzen das Momentum und kaufen zu.