Das Jahr geht langsam, aber sicher dem Ende zu. An der Börse ist damit das vierte Quartal für viele Unternehmen größtenteils gelaufen. Automatisch richtet sich der Blick auf die Zahlen und den Ausblick für 2025. Bei der Deutschen Bank sind die Erwartungen insbesondere in einem Bereich hoch.
Der Vorstand der Deutschen Bank hat für das laufende Jahr Erträge von 30 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Analystengemeinde rechnet aktuell mit 29,9 Milliarden Euro, nachdem das Geldhaus 2023 Erträge von 28,9 Milliarden Euro erzielt hatte. Im kommenden Jahr möchte das Finanzinstitut 32 Milliarden Euro an Erträgen erreichen. Hier muss die Bank allerdings noch Überzeugungsarbeit leisten, da die Analysten im Durchschnitt nur 30,9 Milliarden Euro erwarten.
Unter dem Strich wird für 2024 ein Gewinn von 3,8 Milliarden Euro prognostiziert – nach 4,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Die deutliche Differenz resultiert aus einer unerwarteten Rückstellung für ein Gerichtsverfahren mit den Altaktionären der Postbank. Die Deutsche Bank unterlag vor Gericht und schloss mit mehreren Aktionären Vergleiche. Ein Teil der ursprünglich zurückgestellten 1,3 Milliarden Euro konnte allerdings wieder in den Gewinn überführt werden.
Schon jetzt steht fest, dass Ausschüttungen, wie die Dividende für 2024, sowie Aktienrückkäufe in den kommenden zwei Jahren deutlich zulegen müssen. Andernfalls wäre das Versprechen des Vorstands, im Zeitraum von 2021 bis 2025 insgesamt acht Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten, kaum haltbar. Bisher wurden erst rund 3,4 Milliarden Euro ausgeschüttet.
Neben den Dividenden spielt der Rückkauf eigener Aktien eine große Rolle. In diesem Jahr wurden die Pläne durch die Postbank-Rückstellung durchkreuzt, welche den gesamten Gewinn des zweiten Quartals gebunden hatte. Daher lag das Volumen der zurückgekauften Aktien 2024 nur bei 662 Millionen Euro – nach 500 Millionen Euro im Vorjahr.
In den kommenden Jahren sollen die Rückkaufvolumina jedoch deutlich höher ausfallen. Davon geht auch der Analystenkonsens aus: Für das nächste Jahr wird im Durchschnitt mit 1,3 Milliarden Euro gerechnet, für 2025 mit 1,5 Milliarden Euro. Sollten diese Schätzungen eintreffen, könnte der Vorstand sein Ziel von acht Milliarden Euro Ausschüttung bis 2025 erreichen.
Mit dem auslaufenden Jahr richtet sich der Blick der Anleger nicht nur auf die Zahlen für 2024, sondern auch auf den Ausblick für 2025. Im Fokus stehen dabei die Ausschüttungen und neue Aktienrückkäufe. Der Aktienkurs liegt weiterhin über der 50-Tage-Linie bei 15,72 Euro. Die nächste Hürde bleibt das Jahreshoch bei 16,32 Euro.