Die Deutsche Bank ist zwar mit Abstand der größte Aktionär des Vermögensverwalters DWS Group. In den letzten Jahren wurde die DWS aber eigenständiger. Mit einer gewichteten Kooperation rückt man nun jedoch wieder näher an die Mutter heran.
Gestern gaben Deutsche Bank und DWS bekannt, dass man nun im Bereich Private Credit kooperiert. Damit wird das Verhältnis von Mutter und Tochter wieder enger. Ohnehin hält die Deutsche Bank fast 80 Prozent an dem Vermögensverwalter. Von der nun neu ausgehandelten Zusammenarbeit dürften beide profitieren.
Die DWS soll in Zukunft einen bevorzugten Zugang zu bestimmten Asset-Based-Financing-, Direct-Lending- oder anderen Private-Credit-Möglichkeiten haben, schreibt die Deutsche Bank in einer Mitteilung. Für die Deutsche Bank ergeben sich im Vertrieb Vorteile durch die 110 Milliarden Euro schwere Alternatives-Plattform, die die DWS Group in die Kooperation einbringt.
Allerdings bedeutet es auch für beide Partner einen Rückschritt, was einer der Gründe für die Zusammenarbeit sein dürfte. Denn die DWS wollte sich unabhängig von der Deutschen Bank machen und einen eigenen Direct-Lending-Fonds einwerben, der eigene Transaktionen strukturieren sollte. Dazu wurde großer Aufwand betrieben. Nun wird das offenbar nicht mehr weiterverfolgt, wichtiges Personal, das dafür eingestellt wurde, hat den Konzern bereits wieder verlassen.
Auch die Deutsche Bank hatte eigene Ambitionen. In London wollte man mit DB Investment Partners eine eigene Private-Markets-Plattform etablieren. Dazu wird es nun nicht mehr kommen, wie die Deutsche Bank gegenüber der Börsen-Zeitung bestätigte.
Die Deutsche-Bank-Aktie profitiert nach wie vor von der Hoffnung auf Wirtschaftsaufschwung in Deutschland durch den massiven Fiskalimpuls, der mit den neuen Schulden in Bund und Ländern kommen dürfte. Investierte Anleger bleiben mit Stopp bei 17,50 Euro dabei.