Kernpunkt der Deutschen Bank bei ihrer neuen Strategie ist ein Deleveraging. Die Bilanzsumme soll weiter abschmelzen, vor allem nichtstrategische Vermögenswerte und solche, die nicht mehr zum neuen Kerngeschäft gehören, sollen verkauft werden. Dabei kann die Bank bisher gute Erfolge vorweisen.
So betrugen die risikogewichteten Aktiva ursprünglich 74 Milliarden Euro und das Leverage Exposure insgesamt 288 Milliarden Euro, was 20 Prozent der Gesamtverschuldung entspricht. Durch verschiedene Deals mit BNP Paribas, Barclays oder Morgan Stanley wurde das Portfolio bis zum Ende des dritten Quartals auf 177 Milliarden Euro reduziert. Laut Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sollen bis zum Jahresende 119 Milliarden Euro erreicht werden.
Weiteres Paket verkauft, aber...
Nun hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg die US-Investmentbank Goldman Sachs ein Paket für 50 Milliarden Euro gekauft. Allerdings lassen sich aus dem Verkaufspreis keine Rückschlüsse darauf ziehen, wie groß der Beitrag zum Risikoabbau in dem Gesamtportfolio ist. Denn solche Papiere werden häufig mit einem hohen Abschlag verkauft.
Der weitere Abbau von Risiko in der Bilanz ist ein wichtiger Schritt für die Deutsche Bank. Gelingt es, kann Eigenkapital freigesetzt werden, das für den Umbau verwendet werden kann. Oder das Geschäft kann stärker expandieren. Das ist allerdings das Probleme: Während Sewing beim Deleveraging auf einem guten Weg zu sein scheint, bleibt die Ertragskraft wohl schwach. Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf 2020. Doch da dürfte der Gegenwind vor allem von der Zinsseite noch zunehmen.
DER AKTIONÄR empfiehlt auf andere Banken auszuweichen. Ein Favorit wird in der neuen Ausgabe präsentiert. Hier geht es zum ePaper.