Die Deutsche-Bank-Aktie verharrt auf hohem Niveau, nachdem der Kurs Anfang letzter Woche einen größeren Sprung über die Marke von 13,00 Euro machte. Letzte Woche wurde auch der Geschäftsbericht veröffentlicht, der Details zu den Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten enthält.
In den vergangenen Tagen scheint der Aktie der Deutschen Bank etwas die Puste ausgegangen zu sein. Denn nachdem mit dem Überspringen des Jahreshochs bei 12,83 Euro ein Kaufsignal ausgelöst wurde, stieg die Aktie zwar rasch bis auf bis zu 13,79 Euro im Intradayhandel. Auf Schlusskursbasis war dennoch bei 13,63 Euro letzten Freitag Schluss.
Die nächste Hürde bei rund 13,70 Euro wurde auf Schlusskursbasis bisher noch nicht angetestet. Das Volumen war Ende letzter Woche mit 23,8 Millionen gehandelten Papieren aber weit überdurchschnittlich. Denn auf Sicht der vergangenen 30 Tage wechselten im Mittel nur 8,9 Millionen Stück den Besitzer.
Interessante Neuigkeiten gibt es indes zum Thema Rückstellungen, wie aus dem Geschäftsbericht für 2023 hervorgeht. In der letzten Zeit wurden zwar keine neuen Verfahren gegen die Deutsche Bank eingeleitet. Einige Rechtsstreitigkeiten sind aber noch anhängig. In Summe hat der Konzern 2023 mit 2,05 Milliarden Euro schweren Rückstellungen vorgesorgt.
Im Vorjahr waren es erst 1,89 Milliarden Euro. Zudem wurden 1,26 Milliarden Euro aus den Rückstellungen verbraucht und 1,42 Milliarden Euro neu gebildet. Ein wesentlicher Treiber für die Neubildung der Rückstellungen sind Streitfälle über Schweizer-Franken-Hypotheken im Nachbarland Polen gewesen. Die Deutsche Bank sieht sich Kundenforderungen von 685 Millionen Euro gegenüber.
Als potenzielle Nebenbeteiligte ist die Deutsche Bank auch bei Cum-ex-Verfahren dabei. Geld zur Seite gelegt wurde beispielsweise für mögliche Vergehen beim Handel mit Staatsanleihen, der früheren Kundenbeziehung zu Jeffrey Epstein und dem Sqeeze-out von Postbank-Aktionären 2015.
Neuer Schwung könnte diese Woche die Aktie schnell über die Schwelle von 13,70 Euro und damit die Verlaufshochs aus dem Jahr 2022 heben. Danach kommt bei 14,55 Euro der nächste Widerstand in Sicht.
Es ist kein Beinbruch, dass die Aktie in den letzten Tagen erst einmal durchgeatmet hat. Das zuletzt angestiegene Volumen bietet dafür gute Voraussetzungen, die Aktie ist für mutige Anleger ein Kauf.