In den vergangenen Wochen prasselten auf die Aktie der Deutschen Bank zahlreiche Kurszielsenkungen von Seiten der Analysten ein. Denn viele Experten hatten keine hohen Erwartungen an die gestern veröffentlichten Quartalszahlen. Doch jetzt schwenken einige Analysten bereits wieder um.
Wenige Überraschungen erwarteten viele Experten, die die Aktie der Deutschen Bank regelmäßig unter die Lupe nehmen, mit den jüngsten Quartalszahlen. Tatsächlich konnten die Konkurrenten ING Group und BNP Paribas, die gestern ihre Zahlen präsentierten, die Prognose der Analysten nicht erfüllen und wurden stark abverkauft. Die Deutsche Bank überzeugte hingegen auf ganzer Linie.
Dank einer einmaligen Steuergutschrift lag der Nettogewinn 2023 mit 4,9 Milliarden deutlich über dem, was vorab prognostiziert worden war. Außerdem wurde die Prognose für die Erlöse 2025 erhöht und ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 675 Millionen Euro für das erste Halbjahr angekündigt. Die Dividende soll zudem sukzessive steigen.
Nach Zahlen haben sich nun mehrere Analysten zu Wort gemeldet und ihre Kursziele erhöht. In den vergangenen Wochen hatten erst einige Experten geringere Kursziele bei der Aktie auf Sicht von zwölf Monaten gesehen. Beispielsweise erhöhte am Freitag Kian Abouhossein von JPMorgan sein Kursziel von 14,20 Euro auf 14,50 Euro und bleibt bei seiner Kaufen-Empfehlung. Er hat seine Gewinnerwartungen für 2025 und 2026 leicht angehoben.
Auch die DZ Bank ist wieder optimistischer und sieht nach 13,80 Euro nun einen Zielkurs von 14,80 Euro bei einer Kauf-Empfehlung. Der positive Ausblick und die angekündigten Ausschüttungen würden über das eher schwache Schlussquartal 2023 hinwegtrösten, kommentierte Timo Dums in einer Studie.
Die Aktie ging nach Zahlen gestern mit rund drei Prozent plus aus dem Handel und setzte im Chart damit einen klar positiven Impuls. Nicht nur vielen Analysten gefällt, dass die Deutsche Bank nun auch bei den Kosten nachschärft und neue Anstrengungen unternimmt, um zur europäischen Peergroup aufzuschließen.
DER AKTIONÄR hatte auf eine positive Überraschung mit den Quartalszahlen gehofft. Wer noch nicht investiert ist, kann nun über einen Einstieg nachdenken. Der Stopp verbleibt bei 9,00 Euro.