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Foto: Deutsche Bank
04.11.2019 Fabian Strebin

Deutsche Bank mit Tabubruch: Negativzinsen für Kunden kommen

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Deutsche Bank

Die EZB verlangt schon seit mehreren Jahren Negativzinsen für Guthaben, die Geschäftsbanken bei ihr parken. Mittlerweile ist der Zins auf -0,5 Prozent gesenkt worden. Für die Banken ist das eine Milliardenbelastung, gerade in Deutschland. Mittlerweile verlangen 134 Geldhäuser Strafzinsen von ihren Kunden. Auch die Deutsche Bank wird bald dazu gehören.

Allerdings will die Deutsche Bank dabei die große Mehrheit der Privatkunden von den von ihr angekündigten Strafzinsen verschonen. Das sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl von Rohr der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Demnach sollen nur Millionäre Negativzinsen zahlen. „Es geht lediglich um die Einlagen von Konzernen, große Firmenkunden und sehr vermögende Privatkunden. Mit ihnen gehen wir intensiv ins Gespräch, dafür haben die Kunden, die wir bislang auch angesprochen haben, auch Verständnis. Wir helfen ihnen, ihr Vermögen umzuschichten und höhere Renditen zu erzielen.“

Rohr sieht die Deutsche Bank in der Verantwortung, die Kunden zu überzeugen, ihr Geld anders anzulegen, wenn es keine Zinsen mehr gibt: „Die Frage ist: Wie schaffen wir es in Zeiten von Nullzinsen, eine schleichende Vermögensvernichtung bei unseren Kunden zu verhindern?“ Laut Rohr summieren sich die Belastungen durch die Strafzinsen auf „einige Hundert Millionen Euro 2019“.

Im Gegensatz zu kleineren Banken will die Deutsche Bank vorerst nur für Vermögende und Unternehmen Negativzinsen einführen. Doch gerade in dieser Gruppe will die Bank zukünftig vermehrt wachsen. Noch haben Betroffene Alternativen und können die Bank wechseln. Die Deutsche Bank könnte so Kunden verlieren. Andererseits bleibt ihr – wie allen Banken – wohl keine andere Möglichkeit, da die Erträge sinken.

Charttechnisch steht die Deutsche-Bank-Aktie kurz vor dem Sprung über die 100-Tage-Linie bei 6,80 Euro. Gelingt das, wartet schon bei 6,92 Euro die nächste Hürde mit der 50-Tage-Linie. Nach unten sichert die Unterstützung bei 6,61 Euro ab.

Aufgrund der schwierigen Gesamtlage sollten allenfalls Trader die Aktie kaufen. Langfristig orientierte Anleger finden Aktien mit einem besseren Chance-Risiko-Profil.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

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