Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing versprüht Optimismus. Die Bank komme bei ihrer Umstrukturierung nach eigenen Angaben teilweise schneller vor ans geplant, berichtet die Nachrichtenagentur dpa zum Start des heutigen Investorentags. „Wir liegen im Plan und in einigen Bereichen sogar über Plan", sagte Sewing. So arbeite die Abwicklungseinheit CRU bereits an Transaktionen, die eigentlich erst für 2020 geplant gewesen seien. Allerdings gibt es auch Gegenwind.
Wie die Bank mitteilt, sei das im Sommer ausgegeben Ziel einer Eigenkapitalrendite wegen der verschärften Niedrigzinsen in der Eurozone ehrgeiziger geworden. Bis 2022 soll die Rendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) aber weiterhin acht Prozent erreichen. Für die Kernbank - also ohne die konzerneigene Abwicklungseinheit - peilt Vorstandschef Christian Sewing jetzt sogar mehr als neun Prozent an.
Kostenziel im Plan
Weiterhin erreichen will Sewing unterdessen das Kostenziel. Bis 2022 sollen die bereinigten Kosten um sechs Milliarden Euro auf 17 Milliarden Euro sinken. Dieses Jahr sollen 21,5 Milliarden und kommendes Jahr 19,5 Milliarden Euro erreicht werden. Die milliardenschweren Belastungen für den Umbau und den damit verbundenen Abbau von rund 18 000 Stellen sind in den Summen nicht enthalten.
Entlastung von der EZB
Rückenwind bekommt die Deutsche Bank von der Bankenaufsicht. Die EZB senkt die Anforderung für das harte Kernkapital von 11,84 auf 11,59 Prozent. Damit hat Sewing mehr Luft für den Umbau. Für 2019 wird ein Wert von 13 Prozent erwartet.
Wie gut die Deutsche Bank beim Umbau vorankommt, werden erst die Zahlen zum Gesamtjahr 2019 zeigen. Um wirklich klarer zu sehen, sollten aber noch die ersten zwei Quartal 2020 betrachtet werden. Eine Trendwende ist noch lange nicht erreicht, DER AKTIONÄR wartet deshalb weiter ab.
Mit Material von dpa-AFX.