Die Aktie der Deutsche Bank hat sich vom Absturz im März im Zuge der Sorgen um US-Regionalbanken nicht mehr wirklich erholen können. Doch wie sieht es in den USA selbst aus? Hätten Anleger beispielsweise besser auf einen der Platzhirsche dort setzen sollen?
Der unangefochtene Platzhirsch im Bankensektor in den USA ist JPMorgan. Auch wenn in der Öffentlichkeit oft das Investmentbanking im Vordergrund steht, ist das Geldhaus eine Universalbank, die alle erdenklichen Finanzdienstleistungen anbietet. Im ersten Halbjahr wurden über die Hälfte der Erträge mit dem Kreditgeschäft eingefahren.
Für JPMorgan waren Krisen auch in der Vergangenheit oft Chancen. Tatsächlich griff man für 10,1 Milliarden Dollar im Mai bei der insolventen Regionalbank First Republic Bank zu. Im zweiten Quartal konnte ein Einmalgewinn von 2,7 Milliarden Dollar erlöst werden. Insgesamt verdient man netto 14,5 Milliarden Dollar.
Die Krise im Sektor hat JPMorgan also zum Zukauf genutzt, die Geschäfte laufen trotz brutaler Zinswende noch immer gut. Auf Jahressicht konnte die Aktie bisher gut neun Prozent zulegen, die Notierung bewegt sich längst wieder über dem Niveau von vor der Krise im März.
Anleger, die bei der Deutschen Bank investiert sind, brauchen einen längeren Atem. JPMorgan überzeugt hingegen nicht nur seit Jahren mit hoher Profitabilität und Effizienz, sondern ist auch krisenfest. Die Aktie ist ein Kauf.