Die Börse feiert die Deutsche Bank: Nach den Zahlen am letzten Donnerstag hat die Aktie ihre Aufwärtsbewegung seit dem Jahreswechsel fortgesetzt. Nach Jahren schlechter Nachrichten saugen die Anleger jede noch so kleine positive Entwicklung auf. Anleger, die vor drei Wochen der Empfehlung des DER AKTIONÄR in Ausgabe 04/2020 gefolgt sind, können sich über satte Gewinne freuen. Das Kurspotenzial dürfte jetzt insgesamt aber begrenzter sein.
Von 29 Analysten raten 14 zum Halten und 15 würden sich von den Aktien trennen. Nach Zahlen ist bisher kein Analyst auf die Käuferseite gewechselt. Anders als am Markt wurden die Zahlen der Bank von den Experten gemischt aufgenommen. Das durchschnittliche Kursziel auf Sicht von einem Jahr liegt mit 6,94 Euro deutlich unter dem aktuellen Kurs.
Geringe Profitabilität erwartet
Jan Lennertz von Independet Research gehört zu den Bären. Zwar hat er das Kursziel von 6,10 Euro auf 6,80 Euro erhöht. Sein Urteil lautet jedoch weiterhin Verkaufen. Grundsätzlich wertet Lennertz die Fortschritte beim Umbau als positiv und geht vom Erreichen der gesteckten Ziele bis 2022 aus. Jedoch erwartet er, dass das Geldhaus sowohl 2020 (Eigenkapitalrendite: 0,9 Prozent) als auch 2021 (Eigenkapitalrendite: 2,5 Prozent) seine Eigenkapitalkosten nicht verdienen werde.
Die Anleger haben Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing für seinen Optimismus gefeiert. Ob er tatsächlich liefern kann, muss sich aber erst im Laufe des Jahres zeigen. DER AKTIONÄR hält das Kurspotenzial kurzfristig für begrenzt und bleibt weiter an der Seitenlinie.