Die Umbaupläne der Deutschen Bank haben für viel Kritik bei Analysten und Marktteilnehmern gesorgt. Vielfach angegriffen wurden die langfristigen Ziele, die Vorstandschef Christian Sewing bis 2022 erreichen will. Auch der Großaktionäre Cerberus soll Kritik geübt haben. Ihn stört allerdings etwas anderes.
Cerberus drängt darauf, dass die Deutsche Bank mehr ins Risiko geht. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital. Konkret geht es um die 260 Milliarden Euro schweren Liquiditätsreserven der Bank. Die aktuelle Strategie des Geldhauses, „überschüssige Liquidität in renditestarke, aber dennoch qualitativ hochwertige Vermögenswerte und/oder in das Kerngeschäft umzuschichten“, geht dem US-Hedgefonds anscheinend nicht weit genug.
Unzufrieden mit Investment?
Seit dem Einstieg von Cerberus Ende 2017 bei der Deutschen Bank hat der Aktienkurs mehr als 50 Prozent verloren. Die Amerikaner können mit ihrer Investition nicht zufrieden sein. Anscheinend sind sie mit der Deutschen Bank auch enger, als bislang bekannt. Capital berichtet weiter, dass die Deutsche Bank Cerberus nicht nur Geld geliehen hat, sondern auch von Geschäften profitiert, die der Hedgefonds damit eingeht.
Laut Insider-Berichten teilen sich Cerberus und die Deutsche Bank die Profite, die der Fonds mit dem Geld macht. Mittlerweile hat die Deutsche Bank das aber dementiert.
Die Deutsche Bank bewegt sich mit der aktuellen Sanierung auf einem schmalen Grad. Die Liquiditätsreserven sind hoch, eine renditeträchtige Anlage ist schwierig, denn alle sicheren Papiere werfen fast keine Rendite mehr ab. In der aktuellen Situation des Konzernumbaus sollte die Deutsche Bank lieber ihre aktuelle Strategie beibehalten, um die Liquiditätspolster hochzuhalten.
DER AKTIONÄR wartet derzeit ab, wie sich der Konzernumbau entwickelt. Noch ist es zu früh, um eine Tendenz zu erkennen. Die Aktie bleibt auf der Watchlist.