Am Wochenende kamen Gerüchte auf, die Deutsche Bank hätte ein Auge auf die Commerzbank geworfen. Doch nach Einschätzung der meisten Experten, haben diese Spekulationen nur wenig Grundlage. Indes hat die Aktie am Dienstag ein neues Wochentief markiert, wobei eine wichtige Unterstützung erfolgreich getestet wurde.
Dass Unternehmen beständig Zukäufe innerhalb der Branche prüfen, ist Standard, heißt es im Markt. In der Vergangenheit hatte es auch immer mal wieder Spekulationen über einen Zusammenschluss der beiden größten deutschen Banken gegeben, doch ist nie etwas daraus geworden.
Dem Vernehmen nach ist eine Fusion zwischen Deutsche Bank und Commerzbank unter wettbewerbstechnischen Aspekten nicht realistisch. Massive Bedenken bei einem Zusammenschluss von Nummer 1 und Nummer 2 würden ein solches Vorhaben im Keim ersticken.
Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan hat sein Kursziel für die Deutsche Bank in seiner jüngsten Branchenstudie signifikant gesenkt. Weil er seine Schätzungen für die Zinsentwicklung in den Jahren 2024 bis 2026 gekappt hat, reduzierte er entsprechend seine Ergebnisschätzungen für die deutschen und Schweizer Banken. Die deutsche Nummer 1 sieht er jetzt bei 14 Euro fair bewertet. Zuvor hatte er ein Ziel von 15,20 Euro ausgegeben. Das Rating lautet jedoch weiterhin auf "Overweight".
Aus technischer Sicht hat sich das Bild für die Deutsche Bank etwas eingetrübt. Durch den Rückgang unter 12,00 Euro rückt jetzt die 50-Tage-Linie in den Fokus. Im Tagesverlauf notierte die Aktie bereits leicht darunter, sie hat sich aber wieder erholt. Solange das 50%-Fibonacci-Retracement der jüngsten Aufwärtswelle bei 11,15 Euro nicht unterschritten wird, besteht kein Druck, die Aktie zu verkaufen.
Aus technischer Sicht mag die Deutsche-Bank-Aktie nicht erste Wahl sein, doch die Aussicht auf Dividendenerhöhungen und länger anhaltend höhere Zinsen spricht für den DAX-Wert.