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12.06.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Flaute im Investmentbanking - wie schlimm ist es?

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Deutsche Bank

Das zweite Quartal neigt sich nun dem Ende zu, doch die Geschäftslage bei Investmentbanken ist weiterhin mau. Viele Branchenvertreter befürchten nun ein verlorenes Jahr. Auch die Deutsche Bank spürt die Flaute, die Prognosen kalkulieren das mittlerweile ein. Für die Aktie sind das keine guten Nachrichten, denn auch ein anderer Bereich schwächelt. Es gibt aber Hoffnung.

Geprägt durch den Ukraine-Krieg verloren die global zwölf größten Investmentbanken im Schnitt 13 Prozent ihrer Einnahmen. Darüber berichtet das Handelsblatt mit Bezug auf Daten des Finanzinformationsdienstes Coalition. Die Perspektiven sind zudem nicht rosig: Europa steckt bereits in einem Abschwung, in den USA steigt die Sorge vor einer Kreditklemme, abgesehen von wachsenden Risiken auf globaler Ebene stehen kommendes Jahr auch noch die Präsidentschaftswahlen an.

Zuletzt mussten mehrere Investmentbanken schleppende Geschäft einräumen. John Waldron, Präsident von Goldman Sachs, sagte in der vergangenen Woche auf einer Investorenkonferenz, dass das Investmentbanking vor einem deutlichen Abschwung stehe. Bei Goldman selbst soll das Handelsgeschäft im laufenden Quartal um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen sein. Als Konsequenz soll es laut Medienberichten bald zur dritten Runde von Stellenstreichungen in diesem Jahr kommen.

Auch bei der Deutschen Bank dürfte sich das schwierige Umfeld im laufenden Quartal bemerkbar machen. Der Analysten-Konsens rechnet bei den Einnahmen des Investmentbankings mit einem Rückgang auf 2,4 Milliarden Euro, nach 2,6 Milliarden Euro vor einem Jahr. Das Handelsgeschäft soll demnach 300 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro einbüßen.

Der Vorsteuergewinn der Sparte wird laut der Prognose im zweiten Quartal von 1,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf rund 800 Millionen Euro einbrechen. Auch für das Gesamtjahr sagen die Experten für die Investmentbank einen Rückgang des Vorsteuergewinns voraus, statt 3,5 Milliarden Euro vor einem Jahr soll es dann eine Milliarde Euro weniger sein.

Mut macht hingegen die erwartete Entwicklung in der Unternehmensbank: Der Konsens rechnet hier auf das Gesamtjahr bezogen mit einem Anstieg des Vorsteuergewinns auf 2,9 Milliarden Euro, etwas 850 Millionen Euro mehr als vergangenes Jahr. Die Deutsche Bank soll im laufenden Jahr einen Gewinn vor Steuern von 6,4 Milliarden Euro einfahren. Letztes Jahr waren es 5,6 Milliarden Euro.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Aktie ist weiterhin im Seitwärtstrend gefangen. Erst ein Ausbruch über die Marke von 10,00 Euro würde hier Abhilfe schaffen. Danach käme bei 10,03 Euro auch sofort die 200-Tage-Linie in Sicht.

Investierte Anleger bleiben dabei, ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf.

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