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Deutsche Bank: Erster Verlust seit 2020 – Ausschüttungen gestrichen?

Deutsche Bank: Erster Verlust seit 2020 – Ausschüttungen gestrichen?
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Fabian Strebin 24.07.2024 Fabian Strebin

Heute Morgen hat die Deutsche Bank die mit Spannung erwarteten Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Wie bereits vorab prognostiziert, fiel erstmals seit Quartalen ein Verlust an. Hingegen wurden andere Ziele erreicht. Das große Fragezeichen bleiben zukünftige Aktienrückkäufe.

Die Deutsche Bank ist wegen der Spätfolgen der Postbank-Übernahme vor mehr als zehn Jahren erwartungsgemäß in die roten Zahlen gerutscht. Operativ lief es dagegen etwas besser als von Analysten erwartet. Unter dem Strich fiel im zweiten Quartal ein Verlust von 143 Millionen Euro an, wie die Bank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.

Es war der erste Quartalsverlust seit Anfang 2020. Von der Bank befragte Analysten hatten mit einem Verlust in dieser Größenordnung gerechnet. Vor einem Jahr hatte die Bank 763 Millionen verdient. Grund für die roten Zahlen war die Ende April angekündigte 1,3 Milliarden Euro hohe Rückstellung für eine mögliche Nachzahlung an frühere Postbank-Aktionäre.

Im operativen Geschäft lief es dagegen ordentlich. Die Erträge und der um die Kosten für Rechtsstreitigkeiten bereinigt Vorsteuergewinn legten zu. Er hätte sich auf 1,7 Milliarden Euro nach 11,4 Milliarden Euro vor einem Jahr belaufen. Die Bank hatte Ende April mitgeteilt, dass der Kauf der Postbank ein teures Nachspiel haben könnte. In dem langwierigen Rechtsstreit mit früheren Aktionären des übernommenen Instituts stellt sich der Konzern auf eine Nachzahlung ein. Auf die strategischen Pläne oder Finanzziele der Bank habe die Rückstellung keine Auswirkung. Die Bank bestätigte ihre Ziele für das laufende und kommende Jahr.

Auf Kurs scheint der Konzern indes bei den bereinigten Kosten. Diese erreichten ebenso wie im Vorquartal fünf Milliarden Euro. Die Erträge legten um 2,4 Prozent auf 7,59 Milliarden zu, etwas mehr als erwartet. Die harte Kernkapitalquote sank nach 13,8 Prozent vor einem Jahr nun auf 13,5 Prozent.

Die Prognose für eine Eigenkapitalrendite in Höhe von mindestens zehn Prozent für das kommende Jahr wurde bestätigt. Ebenso sieht sich der Vorstand auf Kurs das Ertragsziel von 30 Milliarden Euro im laufenden Jahr zu erreichen. 60 Prozent des für 2025 anvisierten Einsparziels habe man bereits erreicht, so der Vorstand. CEO Christian Sewing sieht die Deutsche Bank auf einem guten Weg, auch um die Ausschüttungsziele für Aktionäre zu erreichen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Deutsche Bank hat ordentliche Zahlen vorgelegt, ein Verlust war erwartet worden. Ein zweites Aktienrückkauf-Programm ist 2024 unwahrscheinlich geworden, außer die Deutsche Bank siegt vor Gericht und kann die Rückstellung für die Postbank auflösen. Es bleibt abzuwarten, wie der Markt die Zahlen aufnimmt. Gestern konnte die Aktie bereits die 50-Tage-Linie bei 15,22 Euro überwinden.

Investierte Anleger bleiben dabei.

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Mit Material von dpa-AFX.

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