Auch die Aktien der Deutschen Bank konnten gestern von der positiven Stimmung im US-Finanzsektor profitieren. Ein Bericht über deutlich entschärfte Eigenkapitalvorgaben im Rahmen der Basel-Regulierung sorgte dort für steigende Kurse. In Deutschland enttäuschte indes die Stimmung im Unternehmenssektor.
Als Reaktion auf die Bankenkrise, die im Frühjahr 2023 in den USA insbesondere den Regionalbankensektor traf, wollen die Regulierer in den Vereinigten Staaten das vorzuhaltende Eigenkapital für Finanzinstitute erhöhen. Bisher standen teils drastische Steigerungen im Raum. Demnach war im Gespräch, die Kapitalvorgaben um 16 Prozent zu erhöhen.
Gestern gab es dann ein Aufatmen im Sektor, denn nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte es nun nur zu einer Erhöhung um fünf Prozent kommen. Gerade für Geldhäuser mit großen Handelsabteilungen könnte das eine deutliche Erleichterung bedeuten, denn hier waren auch Verschärfungen geplant. Das berichtet Bloomberg mit Berufung auf Personen, die mit der Situation vertraut sind. Ursprünglich war für diese Geldhäuser ebenfalls ein kräftiger Aufschlag beim Eigenkapital geplant.
In Deutschland hat sich die Stimmung unter Unternehmen indes überraschend eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima für Juni fiel um 0,7 Punkte auf 88,6 Zähler, wie das Ifo-Institut gestern in München mitteilte. Analysten hatten dagegen einen leichten Zuwachs erwartet. Ökonomen sehen in den Daten ein Warnsignal. Zuletzt hatten sich bereits die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland eingetrübt.
Die Aktie der Deutschen Bank konnte gestern im Windschatten der US-Konkurrenz zulegen und ging satte 2,6 Prozent höher aus dem Handel. Damit schaffte sie es, sich vom Aufwärtstrend bei 14,40 Euro nach oben abzusetzen. Der kurzfristige Abwärtstrend verläuft bei 15,00 Euro und wäre nun das nächste Ziel. Bei 15,10 Euro käme dann die 50-Tage-Linie in Sicht. Investierte bleiben an Bord. Interessierte warten auf den Ausbruch nach oben.