Im heutigen Handel gelingt der Aktie endlich der charttechnische Ausbruch. Dieser steht aber unter Vorbehalt und die wirkliche Belastungsprobe folgt erst kommende Woche. Einen neuen Analystenkommentar gibt es ebenfalls. Die Kaufempfehlung geht allerdings mit einer Senkung des Kursziels einher.
Die Papiere der Deutschen Bank sind im heutigen Vormittagshandel über den seit dem 26. April dieses Jahres bestehenden Abwärtstrend bei 14,90 Euro nach oben ausgebrochen. Damit wurde zumindest im Intraday-Handel die Flaggen-Formation oben aufgebrochen. Allerdings zählt dafür der heutige Schlusskurs.
Die Bewährungsprobe für die Aktie kommt aber erst noch kommenden Montag. Denn dann wird es erste Ergebnisse zum Wahlgang in Frankreich geben. Dort wird das Parlament neu gewählt, nachdem es Präsident Emmanuel Macron nach der Europaparlamentswahl auflösen ließ. In Umfragen liegt Macron mit seinem Regierungsbündnis aber hinter dem Rassemblement National von Marie Le Pen und dem linkspopulistischen Bündnis abgeschlagen auf dem dritten Platz.
Experten befürchten eine Zunahme der Volatilität an der Börse bis hin zu Turbulenzen in der Eurozone. Allerdings findet der zweite Wahltermin noch am 7. Juli statt. Für die Deutsche Bank spielt auch die Entscheidung über eine Entschädigung der Altaktionäre der Postbank im laufenden Gerichtsverfahren eine Rolle. Dafür wurde eine Rückstellung von 1,3 Milliarden Euro gebildet. Eine Entscheidung des Gerichts könnte schon im August fallen.
Erneut zur Deutsche-Bank-Aktie geäußert hat sich auch die DZ Bank. Sie empfiehlt die Papiere unverändert zum Kauf, hat das Kursziel aber von 18,70 Euro leicht auf 18,00 Euro gesenkt. Die gute operative Entwicklung rechtfertige eine höhere Bewertung, meint Analyst Thorsten Wenzel. Alle vier Segmente des Geldhauses seien profitabel. Gerade aufgrund der Rückstellungen für die Postbank-Übernahme sei ein weiteres Aktienrückkauf-Programm im zweiten Halbjahr aber unwahrscheinlicher geworden.
Anleger sollten auf Schlusskursbasis auf einen Ausbruch über die Marke von 14,90 Euro warten. Auch dann stehen noch die kommenden Wochen mit der Wahl in Frankreich bevor. Daher halten Anleger bei der Aktie erstmal die Füße still. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 12,80 Euro.