Mitte dieser Woche wissen Aktionäre der Deutschen Bank endlich mehr. Denn das Finanzinstitut will am Mittwoch die jüngsten Quartalszahlen präsentieren. Im Kern geht es um die Frage, ob eine hohe Rückstellung zu einem Verlust geführt hat. Doch das ist noch nicht alles. Im Vorfeld präsentiert sich das Papier in schwacher charttechnischer Verfassung.
Deutsche-Bank-Aktionäre müssen sich nicht nur darauf einstellen, dass es wegen der 1,3 Milliarden Euro schweren Rückstellung für das laufende Verfahren mit den Altaktionären der Postbank in diesem Jahr kein Aktienrückkauf-Programm mehr gibt. Genau diese Rückstellung dürfte im zweiten Quartal auch zu einem Verlust nach Steuern geführt haben.
Denn im Mittel gehen die Analysten von einem Fehlbetrag von 81 Millionen Euro aus. Vor einem Jahr fuhr das Geldhaus noch 900 Millionen Euro ein. Vor Steuern sollen es demnach 489 Millionen Euro nach 1,45 Milliarden zwischen April und Juni 2023 gewesen sein. Beim Erlös kalkulieren die Experten mit einem leichten Anstieg um rund 150 Millionen Euro auf 7,53 Milliarden Euro.
Nachdem mit den Zahlen zum zweiten Quartal die Ergebnisse für das erste Halbjahr vorliegen, wird sich der Blick auch auf das Gesamtjahr richten. Bisher liegt die Gewinnschätzung der Analysten hier bei 3,28 Milliarden Euro. Das wäre erheblich weniger als 2023 mit 4,77 Milliarden Euro. Die Erträge sollen indes von 28,0 Milliarden Euro auf 29,4 Milliarden Euro zulegen.
Darin enthalten sind auch die Nettozinserträge, die stark vom klassischen Kreditgeschäft und damit dem allgemeinen Zinsniveau abhängen. Einmal hat die EZB dieses Jahr bereits die Zinsen gesenkt, weitere Schritte dürften folgen. Nach 13,6 Milliarden Euro 2023 liegt die aktuelle Konsensschätzung für den Nettozinsertrag in diesem Jahr bei 13,2 Milliarden Euro.
Im schwachen Gesamtmarkt ist die Aktie am letzten Freitag auch noch unter den Aufwärtstrend bei 15,22 Euro gerutscht. Hier verläuft auch die 50-Tage-Linie. Bestätigen sich die Verkaufssignale in den kommenden Tagen, dann dürfte der Kurs weiter unter Druck kommen. Drehen könnten das am kommenden Mittwoch besser als erwartete Quartalszahlen.
Die Aktie ist derzeit nur eine Halteposition mit Stopp bei 12,80 Euro.