Der Aktienmarkt in Deutschland tendiert heute leicht ins Minus. Genau umgekehrt sieht es indes bei der Aktie der Deutschen Bank aus. Für ein neues Kaufsignal, oder zumindest ein erheblich verbessertes Chartbild, reicht das aber nicht aus. DER AKTIONÄR nimmt den Chart näher unter die Lupe.
Das vorläufige Jahreshoch bei den Papieren von Deutschland größtem Finanzinstitut ist schon eine Weile her. Am 25. April erreichte die Aktie der Deutsche Bank auf Schlusskursbasis bei 16,19 Euro ihr bisheriges Jahreshoch 2024. Dann folgte eine Kurslücke, als die 1,3 Milliarden Euro schwere Rückstellung für das laufende Verfahren mit den Postbank-Altaktionären bekannt wurde.
Im August könnte es dazu eine Entscheidung geben. Der Kurs riss eine Lücke und konnte dann wieder etwas Boden gut machen. Der ausgebildete Seitwärtstrend war im Mai vorherrschend, aber ging dann in einen Abwärtstrend über. Diese verläuft nun bei 15,10 Euro. Zuvor gilt es aber noch andere Widerstände aus dem Weg zu räumen.
Da wäre die Horizontale bei 14,65 Euro, über der könnte die Aktie heute im besten Fall auf Schlusskursbasis aus dem Handel gehen. Über 15 Euro kommt bei 15,09 Euro die 50-Tage-Linie in Sicht, die erst letzte Woche nach unten gerissen wurde. Gelingt es diese wieder zu knacken, kann erst im Anschluss der Abwärtstrend bei 15,10 Euro auch fallen.
Bei der Aktie begrenzt aber nicht nur die Angst vor geringeren Ausschüttungen aufgrund der hohen Postbank-Rückstellung aktuell das Kurspotenzial. Ein Thema, wie für den ganzen Sektor, ist die politische Unsicherheit, die durch die Neuwahlen in Frankreich die Eurozone erfasst hat.
In den kommenden Wochen könnten sich die Belastungen für die Aktie der Deutschen Bank auflösen. Dann dürfte es dem Kurs leichter fallen wieder gen Norden zu steigen. Solange es aber kein positives Chartsignal gibt, gibt es für Interessierte auch keinen Grund für einen Einstieg.