Das Personalkarussell bei der Deutschen Bank dreht sich. Wie letzte Woche bekannt wurde, gibt es einen Wechsel im wichtigen Ressort des Finanzvorstands, und CEO Christian Sewing bekommt eine Vertragsverlängerung. Das sind allerdings nicht die einzigen Änderungen.
James von Moltke ist seit 2017 bei der Deutschen Bank und war zuletzt auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender neben CEO Sewing. Ende 2026 wird der Finanzvorstand das Institut verlassen – das wurde vergangene Woche bekannt. Ein Nachfolger steht bereits fest: Raja Akram, bisher Co-Finanzchef bei Morgan Stanley, soll bereits im Oktober zur Deutschen Bank wechseln.
Von Moltke will die von ihm mitentwickelte Strategie noch bis Ende des Jahres umsetzen und dann das Ruder schrittweise an Akram übergeben. Denn dann steht eine neue mittelfristige Strategie an, die zu größeren Änderungen bei der Deutschen Bank führen dürfte.
Auch im Kontrollgremium des Geldhauses, dem Aufsichtsrat, gibt es Veränderungen: Die ehemalige Barclays-Managerin Dagmar Valcárce und der frühere CEO der Deutschen Börse, Theodor Weimer, treten am 22. Mai nicht erneut an. Mit der Hauptversammlung enden turnusmäßig ihre Mandate.
Die Deutsche Bank hat den Aktionären zwei Vorschläge für die Nachfolge gemacht: Klaus Moosmayer von Novartis und Kirsty Roth von Thomson Reuters. Roth ist Chief Operations and Technology Officer beim Software-, Daten- und Medienunternehmen Thomson Reuters und war zuvor bei Credit Suisse und HSBC Holdings tätig. Moosmayer ist Mitglied der Geschäftsleitung beim Pharmariesen Novartis und seit 2018 Chief Ethics, Risk and Compliance Officer.
Da im kommenden Jahr eine neue Strategie bei der Deutschen Bank erwartet wird, kommt dem Aufsichtsrat nun eine wichtige Rolle bei deren Begleitung zu. Bekannt wurde zudem, dass die Hauptversammlung im kommenden Jahr erstmals seit der Corona-Pandemie 2020 wieder in Präsenz stattfinden soll.
In nächster Zeit gibt es mehrere Personalwechsel bei der Deutschen Bank – mit CEO Sewing bleibt jedoch Kontinuität an der Spitze. Der frische Wind im Finanzressort macht indes Sinn, um neuen Input zu gewinnen. Investierte bleiben dabei und beachten den Stopp bei 18,50 Euro.