Diese Woche steht ganz klar die Quartalszahlen bei der Deutschen Bank am kommenden Donnerstag, dem 1. Februar, im Fokus. Am vergangenen Freitag wurde indes bekannt, dass ein Großaktionär seinen Anteil bei dem Finanzinstitut deutlich reduziert haben soll.
Der Hedgefonds Hudson Executive Capital des früheren JPMorgan-Managers Douglas L. Braunstein stieg Ende 2018 bei der Deutschen Bank ein. Zum damaligen Zeitpunkt lag der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie bei rund acht Euro. Im Sommer 2018 war durch den CEO Christian Sewing eine umfassende Sanierung angestoßen worden, die 2022 beendet wurde.
Am letzten Freitag ging die Aktie nun bei einem Preis von 12,08 Euro aus dem Handel. Laut einer Pflichtmitteilung hat Hudson Executive Capital seine Beteiligung von 3,18 Prozent auf 0,92 Prozent drastisch reduziert. Die Deutsche Bank spricht in diesem Zusammenhang von einer internen Umschichtung der Anteile.
„Uns sind die Änderungen der Eigentumsverhältnisse bekannt, bei der es sich unserem Kenntnisstand nach um eine interne Umschichtung unter bestimmten Gesellschaften handelt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Man freue sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Hudson Executive und seinen Investoren.
Am Donnerstag schauen die Märkte auf die jüngsten Quartalszahlen der Deutschen Bank. Für das vierte Quartal werden Erträge von 6,88 Milliarden Euro, was vier Prozent mehr als im Vorjahr wäre, erwartet. Der Nettogewinn soll sich auf 866 Millionen Euro, ein Minus von 56 Prozent, belaufen.
Im Gesamtjahr 2023 sollen die Erlöse laut Prognose der Analysten ebenfalls ums sieben Prozent auf 29,0 Milliarden Euro gestiegen sein. Beim Gewinn dürfte ein Einbruch von mehr als 20 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Euro erfolgt sein.
Im laufenden Jahr sind die Erwartungen indes wieder höher: Unter dem Strich dürfte sich laut Analystenschätzungen der Gewinn auf 4,96 Milliarden Euro erholen. Die Erträge sollen demnach auf 29,4 Milliarden Euro zulegen.
Eine deutliche Anteilsreduktion eines Großaktionärs wäre ein negatives Signal für alle anderen Aktionäre. Neue, positive Impulse könnten tatsächliche die Quartalszahlen am Donnerstag liefern. Dann sind auch neue Aussagen über weitere Aktienrückkauf-Programm denkbar. Die Aktie bleibt eine Halteposition mit Stopp bei 9,00 Euro.