Der Kurs der Deutsche Bank-Aktie hat sich vom Rücksetzer Ende April noch nicht erholt. Nach den positiven Quartalszahlen für den Zeitraum Januar bis März richtet sich der Blick der Analysten aber bereits auf das zweite Quartal. Dann könnte erneut eine Sparte im Fokus stehen.
Im ersten Quartal hatte die Deutsche Bank vor Steuern etwa mehr als zwei Milliarden Euro verdient und damit mehr als erwartet. Unter dem Strich verblieben 1,28 Milliarden Euro, was ebenfalls über den Prognosen der Experten lag, und rund zehn Prozent mehr war, als das Geldhaus im Vorjahresquartal verdient hatte.
Die positive Kursreaktion wurde aber schnell wieder zunichtegemacht, als bekannt wurde, dass die Deutsche Bank rund 1,3 Milliarden Euro für ein laufendes Gerichtsverfahren mit Altaktionären der Postbank zurückstellt. Davon wurde der Markt kalt erwischt. Der Fokus der Analysten richtet sich aber nun bereits auf das laufende zweite Quartal.
Im Investmentbanking konnten im ersten Quartal die Erlöse um 13 Prozent auf drei Milliarden Euro gesteigert werden. Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) ergab sich ein Zuwachs um sieben Prozent. Experten rechnen für diese Sparte auch im zweiten Quartal mit einem Plus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dürfte die Deutsche Bank demnach mit 2,158 Milliarden Euro ein Prozent höhere Erträge erzielen.
Das ist zwar weniger als die Peers in den USA und Europa. Im Durchschnitt werden für die relevanten Großbanken in beiden Währungsräume vier Prozent höhere Erlöse im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen erwartet. Allerdings konnte die Deutsche Bank im ersten Quartal übermäßig zulegen. Abgesehen vom US-Konkurrenten Goldman Sachs, dürfte das Finanzinstitut besonders beim Thema Marktanteile im Fokus stehen.
Zwar konnte der Kurssturz von Ende April noch nicht wieder aufgeholt werden, die Aktie riss eine Kurslücke bei 16,03/16,47 Euro. Die Analystengemeinde sieht aktuell aber noch Potenzial. So liegt das Konsensziel bei 16,87 Euro und elf der 24 Experten sind bullish. Lediglich vier Analysten empfehlen den Verkauf der Papiere, die restlichen neun raten Anlegern an Bord zu bleiben.
Die Marke von 16,00 Euro bleibt das nächste Ziel für die Aktie. Dann könnte auch schnell die bei 16,03 Euro beginnende Kurslücke von Ende April geschlossen werden. Investierte Anleger bleiben an Bord.