Die Deutsche-Bank-Aktie hängt immer noch unter dem hartnäckigen Widerstand bei 12,11 Euro in Form der 50-Tage-Linie fest. Das operative Geschäft des Finanzinstitutes könnte in einem Segment indes 2024 eine deutliche Belebung erfahren. Die Voraussetzungen dafür sind so gut wie seit Langem nicht.
Ein Blick auf die kürzlich vorgestellten Zahlen der Deutschen Bank zeigt, dass 2023 die Unternehmensbank, die Firmen betreut, der Motor des Wachstums war. Denn die Sparte steigerte ihre Erträge um mehr als ein Fünftel auf 1,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Alle Sparten der Unternehmensbank verzeichneten zweistellige Wachstumsraten.
Mit einem Vorsteuerergebnis von drei Milliarden Euro wurde erheblich mehr eingenommen als in der einstigen Vorzeige-Geschäftseinheit, der Investmentbank. Diese kam nur auf 1,8 Milliarden Euro Überschuss vor Steuern. Nun deutet sich im laufenden Jahr aber eine Geschäftserholung bei der Investmentbank an.
Nachdem der Markt für M&A-Transaktionen mit deutscher Beteiligung 2023 nach Daten des Finanzinformationsunternehmens LSEG um 29 Prozent auf rund 100 Milliarden Euro abstürzte, gibt es nun Hoffnung. Michele Iozzolino, Leiter des deutschen Investmentbankings bei JPMorgan, sagt im Interview mit dem Handelsblatt: „Auf Vorstandsebene ist M&A wieder ein viel größeres Thema als in den vergangenen Jahren.“
Die Anzahl an konkreten Projekten und Verhandlungen gerade für transformative Deals sei in Europa im Vergleich zum Vorjahr merklich gewachsen, meint Jan Weber, Europachef für Mergers & Acquisitions bei der US-Bank Morgan Stanley. Sogar Megadeals seien wieder denkbar.
Die Deutsche Bank hat sich in den vergangenen Quartalen im Bereich M&A gestärkt und könnte übermäßig von einem Anziehen des Marktes profitierten. Das wird auch vom Zeitpunkt einer Zinswende abhängen. Derzeit rechnen die meisten Experten ab Sommer hier mit mehr Klarheit.
In dieser Woche wird sich entscheiden, ob die Aktie den Sprung über die Marke bei 12,11 Euro auf Höhe der 50-Tage-Linie schafft und ein neues Kaufsignal generieren kann. Eine Zinswende könnte im Jahresverlauf dann zu einer ordentlichen Belebung im Investmentbanking führen.
Die Aktie ist eine Halteposition mit Stopp bei 9,00 Euro.