In diesem Jahr wird Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing die Sanierung des Geldhauses vorerst abschließen. Der Umbau ist ein großer Erfolg, den 2019 zu Beginn der Restrukturierung fast niemand für möglich hielt. Zwar wurde aus einem absoluten Kostenziel über die Zeit ein relatives. Aber die Profitabilität ist deutlich gestiegen. Die Mehrheit der Analysten glaubt nun erstmals an das ausgegebene Renditeziel.
Bis zuletzt erschien vielen Experten das Ziel einer materiellen Eigenkapitalrendite von acht Prozent für 2022 als zu ambitioniert. Zumal die Belastungen im laufenden Jahr durch den Krieg in der Ukraine mit allen indirekten Auswirkungen auf die Wirtschaft stark zugenommen haben. Das Management um Sewing bekräftigte aber immer wieder die Marke von acht Prozent. So auch bei der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen.
Diese überraschten auch die Analysten positiv, denn der Nettogewinn lag mit 1,20 Milliarden Euro klar über den Erwartungen des Marktes. Die neuesten Schätzungen der Analysten, die die Bank selbst in regelmäßigen Abständen um ihre Einschätzung zur Aktie bittet, zeigen nun einen klaren Sprung bei der materiellen Eigenkapitalrendite. Innerhalb von vier Wochen stieg der Mittelwert der Schätzung von 6,6 Prozent auf 7,8 Prozent. Die höchste Schätzung liegt bei 8,5 Prozent.
Obwohl sich im vierten Quartal das Umfeld weiter eintrübt, steht die Bank kurz vor dem Ziel bei der Eigenkapitalrendite. Zwei Einmaleffekte sollten gewinnseitig Rückenwind geben. Der Erfolg der Sanierung scheint dagegen immer noch nicht vollständig eingepreist zu sein. Mutige können daher weiter eine Position aufbauen.