Die Deutsche Bank konnte als eine von drei europäischen Banken am US-Wahltag, einem Mittwoch, an der Börse mit einem Plus abschließen. Insgesamt verzeichneten europäische Finanztitel jedoch Verluste. Bei der Deutschen Bank läuft es derzeit besonders im Investmentbanking gut, und dies dürfte noch einige Zeit so bleiben.
Nach Erlösen von 28,9 Milliarden Euro im Jahr 2023 steuert die Bank dieses Jahr laut Analystenschätzungen auf 29,9 Milliarden Euro zu. Der Vorstand gibt jedoch eine Prognose von 30 Milliarden Euro aus. Die Lücke könnte sich schnell schließen.
Schwieriger könnte es im kommenden Jahr werden, wenn die aktuellen Markterwartungen von 30,8 Milliarden Euro gegen die 32 Milliarden Euro des Managements stehen. Der Nettogewinn im laufenden Jahr wird derzeit auf 3,75 Milliarden Euro prognostiziert, eine Milliarde Euro weniger als im Vorjahr. Dies liegt hauptsächlich an der Postbank-Rückstellung im zweiten Quartal.
Für das kommende Jahr liegt die Messlatte beim Nettogewinn mit 5,5 Milliarden Euro höher. Dieser dürfte dank der Zinswende und dem florierenden Investmentbanking gestützt werden. Im dritten Quartal konnte das Finanzinstitut dort zuletzt starke Zahlen präsentieren.
Im laufenden Jahr erwartet die Analystengemeinde Erträge von 10,4 Milliarden Euro in dieser Sparte, verglichen mit 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2023. Der Handel mit Anleihen und Währungen soll dieses Jahr Erlöse von 8,5 Milliarden Euro einbringen. Die bislang geschätzte Steigerung auf 8,6 Milliarden Euro im kommenden Jahr dürfte durch die Wahl von Donald Trump als nächsten US-Präsidenten zu niedrig sein.
Die Stimmung in der US-Wirtschaft dürfte sich nun weiter verbessern; Deregulierung und sinkende Zinsen wirken ebenfalls unterstützend. Die im Verhältnis zur US-Konkurrenz eher kleine Kapitalmarktberatungssparte der Deutschen Bank dürfte ebenfalls profitieren. Für 2024 werden hier Erträge von 1,9 Milliarden Euro erwartet (Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro).
Den heutigen Rücksetzer sollten Aktionäre nicht überbewerten. Die Aktie bleibt weiterhin aussichtsreich, nicht zuletzt durch die niedrige Bewertung mit einem KGV von 6.