In den USA startete die Berichtssaison bei Finanzwerten bereits vergangene Woche, in Deutschland legt die Deutsche Bank am 23. Oktober ihr Zahlenwerk vor. Dabei dürfte laut Schätzungen mehr verdient worden sein. Das könnte die Aktie weiter anschieben.
Der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie befindet sich seit Anfang August im Aufwärtstrend. Am letzten Freitag wurde bei 16,26 Euro ein neues Jahreshoch markiert. Die günstig bewerteten Papiere konnten im laufenden Jahr damit rund 30 Prozent zulegen.
Mit den Quartalszahlen am 23. Oktober könnte ein weiterer positiver Impuls hinzukommen. Denn der Analystenkonsens erwartet einen kleinen Erlösanstieg. Nach 7,12 Milliarden Euro vor einem Jahr soll das Geldhaus nun 7,33 Milliarden Euro umgesetzt haben. Unter dem Strich dürften 1,22 Milliarden Euro hängen geblieben sein (Vorjahreszeitraum: 1,18 Milliarden Euro).
Glaubt man den Schätzungen, dann kam insbesondere aus dem Investmentbanking Rückenwind. Dort sollen die Erträge von 2,27 Milliarden Euro auf 2,42 Milliarden Euro zugelegt haben. Positiv entwickelte sich demnach erneut der Bereich Origination & Advisory, der das Kapitalmarktgeschäft für Unternehmen und auch das Segment rund um IPOs umfasst.
Interessant für das Geschäft in der Privatkundenbank und bei Unternehmenskunden wird aber auch der Blick auf die Nettozinserträge, nachdem die EZB bereits im Sommer mit der geldpolitischen Lockerung begonnen hatte. Die Erlösgröße soll laut Schätzungen von 3,34 Milliarden Euro auf 3,16 Milliarden Euro gesunken sein.
Neben dem Ausblick, der immer eine Rolle spielt, werden Anleger auf Aussagen zur Ausschüttungspolitik achten. Denn eigentlich sollte in diesem Jahr noch ein zweites Programm zum Aktienrückkauf starten. Durch die unerwartete Rückstellung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für den Rechtsstreit im laufenden Verfahren mit Altaktionären der Postbank fehlte dann aber das Kapital.
Mit einem guten Teil der Kläger konnten inzwischen jedoch Vergleiche geschlossen werden. Somit wurde ein Teil der Rückstellungen bereits wieder aufgelöst. Ob das Management das Kapital für Aktienrückkäufe nutzen wird, dürfte schon bald bekannt werden.
Die Aktie notiert derzeit auf einem Mehrjahreshoch und die kommenden Quartalszahlen könnten den Aufwärtstrend weiter befeuern. Mit einem KGV von 6 für das kommende Jahr ist die Notierung im Branchenvergleich noch günstig bewertet. Auch das Thema Dividenden dürfte eine größere Rolle in Zukunft spielen. Für das Geschäftsjahr 2024 ergibt sich aus der Konsensschätzung eine Rendite von vier Prozent.
Wer noch nicht investiert ist, kann den Moment nutzen und noch einsteigen.