Die seit Ende vergangenen Jahres gestiegenen Erwartungen an schnell sinkende Leitzinsen in der Eurozone schlagen sich zunehmend in den Prognosen der Analysten nieder. Das bekommt dieser Tage auch die Deutsche Bank zu spüren. Heute senken die nächsten Experten ihr Kursziel.
Am 1. Februar werden die Zahlen zum abgelaufenen, vierten Quartal und für das Gesamtjahr 2023 erwartet. Die Analysten von Warburg Research haben sich jetzt im Vorfeld die Aktie noch einmal unter die Lupe genommen und melden sich heute mit einer neuen Studie zu Wort.
Dabei setzt sich bei Warburg fort, was auch schon bei anderen Analysten in den letzten Tagen zu beobachten war: Das Kursziel sinkt, aber die Einschätzung bleibt unverändert. Konkret hat Analyst Andreas Pläsier das Kursziel von 17,40 Euro auf 16,00 Euro reduziert, aber seine Empfehlung mit „Buy“ beibehalten.
Er rechnet damit, dass die Erträge im vierten Quartal um rund neun Prozent zugelegt haben, sodass das obere Ende der von der Deutschen Bank ausgegebenen Guidance von 28,5 bis 29,0 Milliarden Euro bei den Erlösen im Gesamtjahr leicht übertroffen werden sollte. Alle Experten rechnen im Mittelwert mit 29,0 Milliarden Euro.
Das Nettoergebnis im abgelaufenen Quartal schätzt Pläsier auf rund eine halbe Milliarde Euro nach Zahlungen für Anleihekupons. Er erwartet positive Effekte durch die Neubewertung latenter Steuerforderungen.
Im laufenden Jahr und 2025 rechnet er mit Rückenwind durch die laufenden Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die sich auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro laut Unternehmensangaben belaufen sollen. Er schätzt, dass davon bereits rund eine Milliarde Euro erreicht ist.
Die harte Kernkapitalquote von zuletzt 13,9 Prozent und geringer als erwartete Auswirkungen der abschließenden Basel-III-Regulierung sollten nach seiner Ansicht das Ziel der Deutschen Bank unterstützten, bis 2025 acht Milliarden Euro an die Anleger auszuschütten.
Am 1. Februar sollten Anleger auch darauf achten, ob es News hinsichtlich der Kapitalausschüttungen gibt. Gerade ein neues Aktienrückkauf-Programm dürfte demnächst auf der Agenda stehen.
Die Aktie setzt sich trotz der Reduzierung des Kursziels bei Warburg Research heute weiter von der 50-Tage-Linie bei 11,80 Euro nach oben ab. Ein guter Teil der letzten Abstufungen scheint damit verdaut. Investierte bleiben an Bord.