Die Commerzbank-Aktie sorgt derzeit für gute Stimmung bei den Anlegern. Auf Wochensicht hat der Banken-Titel mehr als zehn Prozent zulegen und am gestrigen Dienstag sogar die psychogisch wichtige 8-Euro-Marke temporär überwinden können. Neben den guten Zahlen der US-Konkurrenz stützen derzeit auch aktuelle positive Analystenstimmen.
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für Commerzbank von 6,00 auf 7,50 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Sector Perform" belassen. Analystin Anke Reingen überarbeitete in einer am Montag vorliegenden Studie mit Blick auf den anstehenden Quartalsbericht ihre Schätzungen.
Trotz der zu erwartenden negativen Sondereffekte im Zusammenhang mit der mBank rechne das Institut mit einem operativen Gewinn, betonte die Expertin. Zudem spiegelten die Konsensschätzungen den Rückenwind durch die steigenden Zinsen noch nicht vollständig wider. Auf der anderen Seite stünden indes die unsicheren Konjunkturaussichten sowie der Einfluss der Inflation auf die Kosten.
Die Deutsche Bank Research ist indes deutlich optimistischer. Die Analysten des Branchenprimus haben ihre Kauf-Empfehlung bestätigt und dabei das Kursziel von elf Euro bekräftigt. Demnach hätte der Titel noch rund 39 Prozent Luft nach oben.
Die Bank dürfte die mehr als 800 Millionen Euro an Abschreibungen auf das polnische Geschäft verkraftet haben und dennoch profitabel geblieben sein, schrieb Analyst Benjamin Goy in einem am Dienstag vorliegenden Ausblick. Er schraubte seine Schätzungen für die Jahre 2023 und 2024 leicht nach oben.
Die Commerzbank-Aktie pendelt nach dem jüngsten Anstieg am Mittwoch – in einem schwächeren Gesamtmarkt – um die Nulllinie bei 7,93 Euro. Auf dem weiteren Weg nach oben müsste der Titel zunächst das heutige Tages-Hoch bei 8,08 Euro überwinden. Danach würde das September-Hoch bei 8,36 Euro ins Blickfeld rücken. Nach unten sollte bei 7,67 Euro ein erster Support liegen (DER AKTIONÄR berichtete).
Auch DER AKTIONÄR ist weiterhin zuversichtlich für das Papier der zweitgrößten deutschen Privatbank. Die Zinswende dürfte den Frankfurtern in die Karten spielen und für eine nennenswerte Ertragssteigerung sorgen – sofern die absehbare Rezession sich in Grenzen hält. Aktuelle Kennziffern und (vermutlich) einen Ausblick dürfte es am 9. November – im Rahmen der Q3-Zahlen – geben. Kurzum: Wer investiert ist, bleibt weiter dabei.
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(Mit Material von dpa-AFX)