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Commerzbank vor Zahlen: Zwischen Hoffen und Bangen – was tun?

Commerzbank vor Zahlen: Zwischen Hoffen und Bangen – was tun?
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Fabian Strebin 11.02.2020 Fabian Strebin

Die Commerzbank veröffentlicht am Donnerstag (13. Februar) Zahlen für das letzten Quartal und für 2019. Die Erwartungen der Analysten sind niedrig, der Konzernumbau und das negative Umfeld drücken auf die Gewinne und Umsätze. Die aktuelle Restrukturierung soll durch den Verkauf der polnischen Tochter mBank finanziert werden. Doch dort gibt es immer mehr Probleme. Zudem kritisiert nun die Finanzaufsicht die Umbaupläne der Commerzbank.

Die 2019 verabschiedete Strategie des Vorstands sieht vor, die Kosten bis 2023 um 600 Millionen Euro auf unter 6,30 Milliarden Euro zu drücken. Bis zum Abschluss der Umbaumaßnahmen soll die Eigenkapitalrendite zwischen zwei und vier Prozent liegen. Ab 2023 strebt CEO Martin Zielke dann mindestens vier Prozent an. Bereits bei Bekanntgabe der Ziele letzten Sommer waren viele Investoren und Analysten enttäuscht. Denn die Kapitalkosten der Bank dürften deutlich höher liegen. Somit würde Zielke weiter Geld verbrennen.

EZB will mehr sehen

Nun hat sich offenbar auch die EZB in die Kritik eingereiht. Seit Ende 2014 überwacht sie die 120 größten Banken der Eurozone direkt. Laut Insidern habe ein Vertreter der Notenbank bei der letzten Aufsichtsratssitzung im Dezember die geringere Profitabilität kritisiert. Zudem habe er die Renditeziele als wenig ambitioniert bezeichnet. Das berichtet das Handelsblatt. Der Aufseher hätte zudem stärkere Kostensenkungen gefordert.

Scheitert der Verkauf der mBank?

Auch bei der mBank scheint es eine Wende zu geben. Nachdem Commerzbank-CEO Zielke zuletzt noch Optimismus verbreitet hatte, verdichten sich nun die Hinweise, dass nur die polnische Bank Pekao geboten hat. Das erste Bieterverfahren lief Ende Januar ab. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Mit dem Verkauf sollte der Umbau der Commerzbank finanziert werden. Wegen der Risiken durch ein Kreditportfolio hatten sich andere Bieter zurückgezogen.

Langfristig kann die Commerzbank von der Kritik nur profitieren. Denn die aktuelle Strategie ist halbherzig und wird die Probleme nicht ändern. Nun wird offenabr darüber nachgedacht, die mBank nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt zu verkaufen. Trotz der Risiken durch die Franken-Kredite ist die Tochter der profitabelste Teil der Commerzbank. Anstatt die Bank zu Verkaufen, sollte sie zum Innovationsmotor für den restlichen Konzern werden.

Auch wenn die Stimmung für die Bank negativer geworden ist, könnte es bei den Zahlen Überraschungen geben. Denn die Erwartungen der Analysten sind nicht sehr ambitioniert. Mutige können vor Zahlen zugreifen, ein starkes Kaufsignal wäre ein Sprung über die 200-Tage-Linie bei 5,82 Euro. Alle anderen warten bis nach den Zahlen ab. Dann sollte mehr Klarheit herrschen, wie es nun weitergeht.

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