Die Aktie der Commerzbank läuft seit einigen Tagen seitwärts, positive Impulse fehlen. Bisher gab es aber auch keine negativen Meldungen, zum Beispiel vom US-Immobilienmarkt. Zum Problem könnte indes im laufenden Jahr der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt werden, wenn sich dort die Situation weiter zuspitzt.
In den vergangenen Wochen dürfte der Vorstand der Commerzbank beim Thema US-Büroimmobilien relativ entspannt geblieben sein. Denn während andere Finanzinstitute aus Deutschland mehr oder weniger stark in diesem Segment investiert sind, hat die Commerzbank in den USA gar kein Engagement.
Das ist zuerst einmal eine gute Nachricht, denn in den USA stehen fast 20 Prozent der Büroflächen leer und der Wertverfall bei den Immobilien ist teilweise dramatisch. Das setzt viele investierte Geldhäuser unter Druck. Die Commerzbank hält hingegen mehr als 99 Prozent ihres Gewerbeimmobilien-Portfolios in Höhe von neun Milliarden Euro in Deutschland.
Auch hierzulande steckt der Immobiliensektor aber in einer tiefen Krise und die Leerstände, gerade bei Büroflächen, steigen. Derzeit ist das Ausmaß sicher nicht mit dem in den USA vergleichbar, doch solange die Konjunktur in Deutschland weiter lahmt und weniger Büros benötigt werden, wird die Situation kritischer.
Bei der Commerzbank konzentriert sich das neun Milliarden Euro schwere Gewerbeimmobilien-Portfolio mit 6,4 Milliarden Euro auf Büros und Wohnungen. Aktuell sind 300 Millionen Euro der neun Milliarden ausfallgefährdet, was vier Prozent entspricht. Im Branchenvergleich ist das noch ein moderater Wert. Allerdings zeigt die Schwerpunktsetzung des Geldhauses, wo die Gefahren bei einem Übergreifen auf den deutschen Markt liegen.
Die Aktie hängt seit Tagen zwischen der 100-Tage-Linie bei 10,78 Euro und auf der oberen Seite beim GD50 bei 10,85 Euro fest. Ein nachhaltiger Ausbruch über die 50-Tage-Linie und den bei 10,87 Euro knapp darüber verlaufenden Aufwärtstrend, würde neue Kaufsignale auslösen.
Investiere Anleger bleiben mit Stopp bei 9,00 Euro dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.