Im Zuge des Zinsanstiegs 2022 ist das Baufinanzierungsgeschäft bei den deutschen Finanzinstituten stark eingebrochen. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf sinkenden Leitzinsen. Bei der Commerzbank zeigen sich langsame Erholungstendenzen.
Für das vierte Quartal 2022 berichtete Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp bereits von einem gesunkenen Neugeschäft, auch wenn sich der Volumenbestand noch leicht erhöht habe. Damals hieß es auch, dass das Kreditbuch 2023 zu schrumpfen beginnen werde, wenn es nicht bald zu einer Trendwende komme.
Bekanntlich ist die am Markt für Baufinanzierungen ausgeblieben. Stattdessen kam es 2023 zu einem regelrechten Einbruch der Nachfrage nach Immobiliendarlehen. Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Commerzbank, hat sich nun in einem Interview mit dem Handelsblatt zu diesem Thema geäußert.
Schaufler ist seit Dezember 2021 auf dieser Position und somit auch zuständig für das Geschäft mit Baufinanzierungen. Der Rückgang in diesem Segment sei 2023 bei der Commerzbank geringer gewesen als im Branchenvergleich, so Schaufler. Die Stimmung drehe sich langsam.
„Wir sind gut ins Jahr 2024 gestartet. Es gibt wieder deutlich mehr Nachfrage seitens der Kunden – sowohl direkt als auch über die Plattformen für Immobilienkredite“, so der Privatkundenvorstand weiter. Eine Trendwende sieht Schaufler aber noch nicht, eher eine Konsolidierung auf niedrigem Niveau. Von den Geschäftsvolumina der Jahre 2021 und 2022 sei die Bank noch weit entfernt.
Der Commerzbanker glaubt, dass viele Kunden derzeit noch abwarten würden mit dem Abschluss eines Immobilienkredites. Denn sie würden mit einer ersten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im Sommer rechnen. Gerade bei einer fixen Zinsbindung für zehn oder 15 Jahre könnte das laut Schaufler einen kleinen Unterschied machen.
Die Commerzbank-Aktie hat die 13-Euro-Marke im ersten Anlauf gestern nicht knacken können. Bei positiver Marktlage bleibt die Hürde aber in Reichweite und sollte bald fallen. Die Aktie ist einer der Favoriten des AKTIONÄR im Bankensektor in Europa.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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