Die seit Ende vergangenen Jahres gestiegenen Erwartungen an schnell sinkende Leitzinsen in der Eurozone schlagen sich zunehmend in den Prognosen der Analysten nieder. Das bekommt dieser Tage auch die Commerzbank zu spüren. Heute senken die nächsten Experten ihr Kursziel.
Erst gestern hatten die Analysten der Bank of America ihr Kursziel von 13,00 Euro auf 12,00 Euro gesenkt und zusätzlich ihre Einstufung von „Neutral“ auf „Underperform“ herabgesetzt. Vor allem die sinkenden Zinserwartungen führen die Experten der Bank of America als Begründung an. Zudem sehen sie die Eigenkapitalrendite bei acht Prozent verharren. Der Vorstand will 2023 mindestens 11,5 Prozent erreichen.
Nun haben auch die Experten der Investmentbank Goldman Sachs ihr Kursziel reduziert. Statt 14,80 Euro billigen sie der Aktie nun noch einen Kurs von 13,70 Euro zu. Die Einstufung liegt bei „Neutral“. Es ist eine von mehreren Abstufungen, die es seit dem Jahreswechsel gab. Die Aktie der Commerzbank hat sich damit vom Hoch bei fast 12,00 Euro kurz nach dem Jahresanfang entfernt und kämpft nun mit dem Aufwärtstrend bei 10,85 Euro.
Der Markt rechnet damit, dass der Leitzins in einem Jahr um 139 Basispunkte unter dem heutigen Niveau steht. Am kommenden Donnerstag könnte die nächste EZB-Sitzung mehr Klarheit zum Zinspfad und der ersten Zinssenkung bringen.
Die Commerzbank hat sich in den letzten beiden Jahren deutlich besser aufgestellt. Sinkende Zinsen könnten zudem die Nachfrage bei Krediten anschieben. Auch wenn erst einmal Druck durch eine Zinswende entstehen würde, wäre das nicht nur negativ zu sehen. Denn außerdem sollten die Kreditausfälle, die bei höheren Zinsen in der Regel zunehmen, dadurch ebenfalls gedämpft werden.
Wer bereits investiert ist, bleibt an Bord und wartet bis zu den Zahlen am 15. Februar ab. Neben der Prognose sollte es auch Details zum weiteren Vorgehen bei der Dividende und Ausschüttungen geben. Der Stopp verbleibt bei 9,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG