Die Aktie der Commerzbank hat gestern nach Zahlen ein Kursfeuerwerk abgebrannt. Die Papiere gingen am Ende mit einem Plus von fast sechs Prozent aus dem Handel, denn die Bank legte Rekordzahlen für 2023 vor. Einige Analysten haben sich daher bereits mit ihren Einschätzungen zu Wort gemeldet.
Der Nettogewinn der Commerzbank legte 2023 um knapp die Hälfte auf 2,2 Milliarden Euro zu. Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem vom Nettozinsertrag, der um 30 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro gestiegen war. Beides lag im Rahmen der Analysten-Prognosen. Dennoch zeigte sich der Markt begeistert und schoben den Kurs über die 50-Tage-Linie bei 10,88 Euro.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Commerzbank nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 16,30 Euro belassen. Die Resultate des Geldhauses und der Ausblick auf 2024 hätten weitgehend den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Mate Nemes in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Reaktion. Dies sollte die Aktie kurzfristig stützen.
Das Analysehaus Warburg Research ließ seine Empfehlung für die Commerzbank-Aktie nach Zahlen ebenfalls unverändert auf "Buy" mit einem Kursziel von 16,40 Euro. Das abgelaufene Geschäftsjahr habe den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Andreas Pläsier in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Beim Ausblick hätten die Angaben zum Zinsgeschäft positiv überrascht.
Unter dem Strich hat die Analysten-Gemeinde derzeit ein Kursziel von 14,89 Euro auf Sicht von zwölf Monaten. Das Ertragspotenzial beträgt somit satte 34,6 Prozent. Dabei raten 17 der insgesamt 25 Experten zum Kauf der Aktie. Weitere fünf würden aktuell zumindest an Bord bleiben und die restlichen drei empfehlen den Verkauf. Das höchste Kursziel hat Tobias Lukesch von Kepler Cheuvreux mit 19,40 Euro ausgegeben.
Der Peak bei den Nettozinserträgen ist auch bei der Commerzbank überschritten, denn im laufenden Jahr sollen die Erlöse in diesem Segment auf 7.9 Milliarden Euro zurückgehen. Die Commerzbank will stattdessen die Provisionserträge kräftig hochfahren. In der aktuellen Situation bleibt die Aktie trotz der positiven Chartreaktion mit Stopp bei 9,00 Euro eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Mit Material von dpa-AFX.