Commerzbank-Aktionäre hatten Ende letzter Woche wenig Grund zur Freude. Der Aktienkurs gab am Freitag nochmals deutlich nach und riss eine wichtige Unterstützungslinie. Verschiedene geopolitische Risiken hatten vergangene Woche auf dem Kurs gelastet. Anleger stehen nun vor einer grundsätzlichen Frage.
Neuwahlen in Frankreich noch Ende des Monats mit der Gefahr, im Anschluss eine Regierung unter Führung des Front National vorzufinden – das hatte die Märkte vor einer Woche durchgerüttelt. Die Volatilität auch im DAX erhöhte sich sprunghaft, was zu Kursverlusten führte. Besonders stark hatte es jedoch Finanztitel getroffen, die von Haus aus stark auf eine steigende politische Unsicherheit reagieren.
Dann kam Mitte der Woche mit voller Wucht das Thema Strafzölle für chinesische E-Autos auf den Tisch. Das könnte den Markt auch noch länger beschäftigen, denn es drohen weitergehende Maßnahmen, die sich zu einem Handelskonflikt auswachsen könnten. Mittendrin stehen Geschäftsbanken als Finanzierer der deutschen Exporteure.
Das bereits im Vorfeld angeschlagene Chartbild der Commerzbank hat sich damit endgültig ins Negative gedreht. Am Freitag hielt auch die 50-Tage-Linie bei 14,42 Euro auf Schlusskursbasis nicht. Die Papiere gingen mehr als vier Prozent schwächer aus dem Handel.
Den beschleunigten Aufwärtstrend hatte die Aktie bereits in der Vorwoche gebrochen. Auch die horizontale Unterstützung bei 14,22 Euro konnte keinen Halt bieten. Im frühen Handel kann der Kurs heute wieder leicht zulegen, und steht damit noch über der nächsten Unterstützung, die bei 13,26 Euro verläuft. Darunter befindet sich noch die 100-Tage-Linie bei 12,65 Euro. Der zugrundeliegende Aufwärtstrend ist intakt und verläuft erst bei 11,65 Euro. Knapp unter dem Trend befindet sich bei 11,47 Euro die 200-Tage-Linie.
Die Volatilität hat sich nicht zuletzt durch die überraschenden Neuwahlen in Frankreich erhöht. Das dürfte bis zur Wahl in drei Wochen auch so bleiben. Anleger sehen von einem Neueinstieg bei der Aktie daher vorerst ab. Investierte beachten den Stoppkurs bei 12,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank