Die Commerzbank ist mittlerweile fast ausschließlich im traditionellen Bankgeschäft unterwegs. Nach dem Verkauf der ETF-Sparte Comstage an die Société Générale 2018 ist nun eine Kooperation mit Oddo BHF geplant, um den Aktienhandel ebenfalls auszulagern. Allerdings investiert der Konzern über die Tochter CommerzVentures auch in Start-ups aus der Fintech-Szene. Nach Ansicht der Deutschen Bank hat die Konkurrentin aber noch mehr aussichtsreiche Beteiligungen in der Bilanz.
Die von Bloomberg befragten Analysten sehen in Summe die Commerzbank-Aktie als überbewertet an. Denn ihr durchschnittliches Kursziel beläuft sich derzeit auf 6,28 Euro. Das Papier handelt aber aktuell um 6,80 Euro. Die Mehrheit der Experten, genauer 16, würden die Aktie trotzdem halten. Sechs Analysten raten zum Kauf, wobei das Bankhaus Metzler mit 7,60 Euro aktuell das höchste Kursziel ausgegeben hat. Sechs weitere Experten empfehlen sich von den Aktien zu trennen.
Dreistelliger Bewertungszuwachs denkbar
Die Deutsche Bank hat die Einstufung für Commerzbank auf „Hold" mit einem Kursziel von 6,50 Euro belassen. Der US-Zahlungsdienstleister Marqeta stehe im Rampenlicht beim Fintech-Geldgeber CommerzVentures, schrieb Analyst Benjamin Goy in einer vorliegenden Studie. Beim Börsengang könne man einen dreistelligen Millionenbetrag an Bewertungszuwachs erzielen. Er sieht zudem weitere Perlen im CommerzVentures-Portfolio, die für eine Prognoseanhebung der Commerzbank nach dem zweiten Quartal gut sein dürften.
DER AKTIONÄR hatte bereits auf Gewinne durch den Börsengang des US-Konzerns Marqeta hingewiesen. Mehr dazu hier. Aktuell kämpft der Wert noch immer mit dem hartnäckigen Widerstand bei 6,83 Euro. Positive News könnten jedoch schnell dafür sorgen, dass die Hürde geknackt wird.
Weitere Lockerungen und wegfallende Restriktionen für viele Wirtschaftsbereiche sind auch gute Nachrichten für die Commerzbank. Ausfallgefährdete Kredite werden weniger wahrscheinlich und die Nachfrage nach neuen Darlehen dürfte weiter anziehen. Außerdem läuft das Wertpapiergeschäft – auch dank der Tochter Comdirect – weiterhin überdurchschnittlich. Anleger bleiben dabei, ein Neueinstieg kann nach dem Bruch des Widerstandes gewagt werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Commerzbank befinden sich im Aktionär-Depot von DER AKTIONÄR
Mit Material von dpa-AFX.