n den letzten Handelstagen musste die Aktie der Commerzbank Federn lassen. Damit folgten die Bankpapiere zwar dem Markttrend, allerdings gab es auch kursbewegende News bei der Commerzbank, die negativ aufgenommen wurden. Es gibt aber auch Impulse, die kurzfristig positiv wirken sollten.
Die Aktie der Commerzbank führte noch vor wenigen Tagen den Branchenindex Euro-Stoxx-Banks an. Das Kursplus beträgt mit Stand Freitag noch immer sagenhafte 47,5 Prozent in diesem Jahr. Allerdings hat sich die französische Société Générale mit rund 56 Prozent auf Platz 1 geschoben, auch die Banco de Sabadell ist mit 48,1 Prozent an der deutschen Großbank vorbeigezogen. Der Branchenindex selbst bringt es bisher auf 32,1 Prozent.
Aussagen von UniCredit-CEO Andrea Orcel, dass eine Entscheidung über das weitere Vorgehen bei der Commerzbank-Beteiligung erst 2027 fallen könnte, hatten die Aktie in den letzten Handelstagen unter Druck gesetzt. Denn ältere Äußerungen von Orcel legten den Schluss nahe, dass es noch dieses Jahr zu einem Übernahmeangebot kommen könnte. Die Übernahmefantasie ist damit etwas abgeflaut.
Allerdings ist zumindest die charttechnische Reaktion der Aktie gesund, denn der steile Kursanstieg seit dem Jahreswechsel will verarbeitet werden. Der zugrunde liegende Aufwärtstrend bei 22,87 Euro ist voll intakt. Die nächste Unterstützung liegt auf Höhe der 50-Tage-Linie bei 19,85 Euro.
Bisher unterstützte das laufende Programm zum Rückkauf eigener Aktien den Kurs. Es hat ein Volumen von bis zu 400 Millionen Euro und läuft noch bis Donnerstag dieser Woche. Bereits 394 Millionen Euro wurden eingesetzt. Allerdings ist von einem weiteren Programm im Jahresverlauf auszugehen.
Weit größere Auswirkungen dürften die zusätzlichen Schulden haben, die Deutschland für Verteidigung und Infrastruktur in den nächsten Jahren aufnehmen will. Denn damit sollte die Wirtschaft hierzulande endlich wieder anspringen, die Commerzbank könnte von einer höheren Kreditvergabe profitieren. Letzte Unsicherheiten scheinen nach der Zustimmung des Bundesrates am Freitag ausgeräumt. Unklar ist aber noch, wie das Geld genau investiert werden soll.
Die Aktie der Commerzbank konnte nach zwei Verlusttagen in Folge am Freitag bereits fester schließen. Die Perspektiven sind trotz der Unklarheit rund um den UniCredit-Einstieg gut. Investierte Anleger bleiben mit Stopp bei 18,50 Euro dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.