Es war bereits erwartet worden, die Bestätigung galt fast als sicher. Nachdem die Aktie der Commerzbank 2018 für Wirecard den Leitindex verlassen musste, steigt das Finanzinstitut nun tatsächlich wieder in den DAX auf. Das steigert nicht nur das Ansehen, sondern dürfte auch dem Aktienkurs helfen. Für CEO Manfred Knof ist es ein unerwarteter Erfolg.
Vor der überraschenden Ankündigung von Linde im Januar, dass man in Deutschland ein Delisting anstrebt, war nicht klar, dass im Leitindex ein Platz frei werden würde. Und neben der Commerzbank galt noch der Rüstungskonzern Rheinmetall als Favorit. Allerdings hat die Commerzbank kürzlich Vorab-Zahlen veröffentlicht und wies zum Stichtag Ende Januar eine höhere Marktkapitalisierung auf. Die Quartalszahlen vom Donnerstag zeigten dann, dass die Bank bereits wieder sehr gut verdient. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Commerzbank kehrt nach fast genau viereinhalb Jahren nun in die erste deutsche Börsenliga zurück. Vom 27. Februar an zählt das Geldhaus wieder zu den inzwischen 40 Mitgliedern im Deutschen Aktienindex. Der Indexanbieter Stoxx, eine Tochter der Deutschen Börse, gab die von Experten so erwartete Entscheidung am Freitagabend nach Schluss der Wall Street in Zug bekannt.
Für das Geldhaus ist die Rückkehr in den Dax zugleich eine Bestätigung des Konzernumbaus: Der Anfang 2021 angetretene Vorstandschef Knof hatte den Sparkurs verschärft. Die Bank baute Tausende Stellen ab und verkleinerte ihr noch vor der Corona-Pandemie mit etwa 1000 Standorten vergleichsweise engmaschiges Filialnetz in Deutschland deutlich.
Eine Notierung im DAX erregt gerade bei internationalen Anlegern mehr Aufmerksamkeit, zudem dürfte die Nachfrage von ETFs, die den Leitindex nachbilden steigen. Denn sie müssen – je nach Abbildungsform – Commerzbank-Aktien direkt halten. Auf jeden Fall dürfte die Rückkehr in den DAX mittelfristig den Kurs stützen.
Nach dem steilen Kurssprung am Donnerstag nach Zahlen bleibt abzuwarten, ob das der Aktie kurzfristig zu einem weiteren Impuls verhilft. Wahrscheinlicher ist, dass die Rückkehr in den DAX zum größten Teil bereits eingepreist war. Die Aktie bleibt für das laufende Jahr auch nach rund 30 Prozent einer der Favoriten im Sektor.
Mit Material von dpa-AFX.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG