In den vergangenen Tagen machte die Aktie der Commerzbank einen Kurssprung nach dem anderen. Am Freitag wurde mit 11,92 Euro auf Schlusskursbasis ein neues Jahreshoch erreicht. Abwärtsrisiken drohen aber durch die Entwicklung bei Gewerbeimmobilien.
Seit Monaten setzen die Märkte auf eine baldige Zinswende. Doch die lässt bisher auf sich warten. Stattdessen wirken die negativen Effekte der hohen Leitzinsen unverändert fort. Für Finanzinstitute äußert sich das insbesondere im Markt für Gewerbeimmobilien.
Gerade in den USA stehen viele Büroflächen leer. Dementsprechend sind die Preise für derartige Immobilien im freien Fall. Davon sind auch deutsche Geldhäuser betroffen. Doch mittlerweile richtet sich der Fokus nicht mehr nur auf das Engagement bei US-Büroimmobilien, sondern auf ausgegebene Finanzierungen für Gewerbeimmobilien insgesamt.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat eine Übersicht zu den Engagements einiger der größten Banken in diesem Sektor veröffentlicht. Abgesehen von Deutscher Bank, Commerzbank und Deutscher Pfandbriefbank sind alle anderen gelisteten Institute aber nicht börsennotiert.
Die Deutsche Bank hat mit 38 Milliarden Euro unter den an der Börse notierten Firmen den größten Wert, die Commerzbank kommt nur auf neun Milliarden Euro. Zudem hat sie gar keine Hypothekendarlehen in den USA vergeben. Über die Vorsorge für das Portfolio, das zu 99 Prozent aus in Deutschland ausgereichten Krediten besteht, gibt es leider keine Angaben.
Die DZ Bank und die dazugehörige DZ Hyp, haben ebenfalls kein Engagement bei US-Gewerbeimmobilien. Ihre Risikovorsorge beträgt 111 Millionen Euro. Abgesehen davon, dass die Risikoprofile der einzelnen Darlehen nicht bekannt sind, sind Rückschlüsse auf die Commerzbank auch deshalb unmöglich, weil die DZ Bank mit 47 Milliarden Euro deutlich mehr Kredite in diesem Segment ausstehen hat.
Die Voraussetzungen für weitere Kursgewinne sind gut, denn das Volumen ist in den vergangenen Tagen stetig angestiegen. Das Sentiment für Bankaktien hat sich zudem aufgehellt, da die Zinswende weiter auf sich warten lässt. Die Risiken bei Gewerbeimmobilien dürften zudem überschaubar sein.
Spekulativ-orientierte Anleger können daher mit Stopp bei 9,00 Euro zugreifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG