Die Details zur angepassten Strategie der Commerzbank haben die Aktie gestern stark nach oben getrieben. Aktionären gefallen die geplanten höheren Ausschüttungen. Heute ist zudem ein erstes Treffen zwischen dem Topmanagement beider Institute geplant.
Die Commerzbank-Aktie ging gestern mit einem Plus von 6,9 Prozent aus dem Handel. Anleger bejubelten die überarbeitete Strategie, die darauf abzielt, Aktionäre von der Eigenständigkeit des Finanzinstituts zu überzeugen. DER AKTIONÄR berichtete.
Unterdessen haben sich auch mehrere Analysten zu Wort gemeldet und ihre Einschätzungen teilweise überarbeitet. Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für die Commerzbank von 17,20 auf 18 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Ambitioniertere Geschäftsziele kristallisierten den Wert als eigenständige Bank heraus, schrieb Analyst Kian Abouhossein am Donnerstagabend. Dies passe zur Strategie des Managements angesichts des steigenden UniCredit-Anteils. Sein Kursziel erhöhte er aufgrund eines höheren Überschusskapitals.
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für die Commerzbank angesichts der geplanten Übernahme durch UniCredit von 17,50 auf 20,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Sector Perform" belassen. Die Erhöhung der Geschäftsziele, um das deutsche Geldinstitut attraktiver zu machen, sei zu erwarten gewesen und dürfte die Verhandlungsposition der Commerzbank-Aktionäre stärken, schrieb Analystin Anke Reingen in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses sei gestiegen. Sie geht nun von einer 75-prozentigen Wahrscheinlichkeit aus.
Am heutigen Freitag wird es ein erstes Treffen zwischen dem Commerzbank-Vorstand und dem von UniCredit geben. Dies bestätigte gestern die designierte Commerzbank-CEO Bettina Orlopp anlässlich einer Investorenkonferenz in London. Laut Orlopp solle es dabei noch nicht um Verhandlungen zu einer geplanten Übernahme gehen, sondern man wolle sich zunächst besser kennenlernen.
Das Ziel sei es, „eine gute Ausgangsbasis“ zu schaffen. Orlopp sagte weiter: „UniCredit ist jetzt ein Aktionär, und es ist ganz normal, dass man mit Investoren Meinungen austauscht.“ Als neue CEO ist Orlopp als Treuhänderin dazu verpflichtet, alle Angebote ergebnisoffen zu prüfen. „Welche Optionen auch immer wir auf den Tisch bekommen – weiteres Verbesserungspotenzial, Fusionserwägungen oder was auch immer –, werden wir ausführlich bewerten und sehen, ob sie Mehrwert für unsere Stakeholder schaffen können“, sagte Orlopp.
Gestern stieg die Commerzbank-Aktie auf ein neues 13-Jahres-Hoch. In den letzten Tagen gab es Schlag auf Schlag neue Meldungen zur Commerzbank. Für Aktionäre hat sich nicht zuletzt die angekündigte Strategieschärfung kurstechnisch ausgezahlt. Die laufende Empfehlung hat weiterhin Luft nach oben.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank