Die Commerzbank hat im Februar anlässlich ihres Kapitalmarkttags eine neue Strategie bis 2028 vorgestellt. Dabei geht es in den kommenden Jahren auch um den Abbau von mehreren tausend Stellen. Allerdings spielt dabei nicht nur das Kostenargument eine Rolle.
Im Rahmen der aktuellen Strategie will die Commerzbank bis 2028 in Deutschland mehr als 3.300 Stellen abbauen. Das soll indes nicht dazu führen, dass in gleichem Maße Jobs bei der Bank wegfallen. Denn ein guter Teil der Stellen soll in Länder mit niedrigen Lohnkosten wieder aufgebaut werden.
Im Interview mit dem Handelsblatt äußert sich die Commerzbank-IT-Vorständin Christiane Vorspel zu dem Thema. Es gebe mehrere Gründe dafür, dass in Niedriglohnländern wie Malaysia, Bulgarien, Polen oder Tschechien gerade im IT-Bereich neue Stellen aufgebaut werden sollen. Dafür gebe es mehrere Gründe – es handelt sich demnach nicht nur um die niedrigeren Kosten.
Eine wichtige Rolle spielt laut Vorspel die Demografie in Deutschland und der Fachkräftemangel. Da viele Mitarbeiter in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen würden, sei es schwierig, ausreichend neues Personal zu finden. Die Auslandsstandorte könnten diese Lücke schließen.
Bei Künstlicher Intelligenz (KI) soll die Kooperation mit Microsoft und Google noch enger werden. Für KI sollen bei der Commerzbank in den kommenden vier Jahren rund 140 Millionen Euro investiert werden, so Vorspel. Damit will man 300 Millionen Euro einsparen. Mögliche Anwendungen sollen sich auf verschiedene Abteilungen wie Schaden- und Betrugsprävention, das operative Bankgeschäft oder die IT selbst beziehen.
Das Thema IT begleitet die Commerzbank schon länger. Es dürfte essenziell sein, um die Einsparziele bis 2028 zu erreichen und effizienter zu werden. Wettbewerber sind da schon viel weiter.
Im Fokus des Marktes dürfte heute vor allem das Thema Zölle stehen, denn die USA haben gestern Zölle auf alle Importe erhoben. Das dürfte in einer ersten Reaktion auch Bankaktien negativ betreffen. Wer Commerzbank-Aktien im Depot hat, bleibt dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank