BNP Paribas: Kommt am Montag der große Crash?

Kommenden Sonntag beginnt in Frankreich die Wahl zu einem neuen Parlament. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte diese vor zwei Wochen nach dem schlechten Abschneiden seiner Koalition bei der Europaparlamentswahl überraschend angesetzt. Bei französischen Bankaktien geht das Zittern somit weiter.

Die Ankündigung von Neuwahlen in Frankreich hat die Märkte nach der Europaparlamentswahl kalt erwischt. Denn in Umfragen liegt Macrons Partei hinter der Partei von Marie Le Pen und der linkspopulistischen Partei La France Insoumis. Die Renditen für französische Staatsanleihen sind seitdem gestiegen. Beobachter befürchten eine neue Eurokrise, sollte Frankreich neue Regierung in den kommenden Jahren noch mehr Schulden machen.

Am stärksten betroffen von diesem Risiko sind an der Börse die Finanzinstitute des Landes. Die BNP Paribas stürzte am 10. Juni regelrecht ab und schloss mehr als zwölf Prozent im Minus. Der Mechanismus dahinter ist aus Zeiten der Eurokrise bekannt. Banken halten traditionell besonders viele Staatsanleihen ihres Heimatlandes. Bei der BNP Paribas sind es 12,8 Milliarden Euro. Da entspricht zehn Prozent des Eigenkapitals (131 Milliarden Euro).

Allerdings kommt eine Abgrenzung der Europäischen Bankenaufsicht EBA zu einem höheren Wert von 42 Milliarden Euro bei französischen Staatsanleihen, was schon 33 Prozent der Eigenmittel entspricht. Steigende Renditen bei den Anleihen, wie zuletzt zu beobachten, führen zu sinkenden Kursen. Für Banken könnte das zu Abschreibungen und somit Verlusten führen.

Fundamental steht die BNP Paribas gut da. Trotz des gestiegenen Länderrisikos gab es zuletzt noch mehrere Kaufempfehlungen. 18 der insgesamt 27 Analysten, die die Papiere regelmäßig unter die Lupe nehmen, sind bullish. Nur einer würde verkaufen, die restlichen acht würden zumindest aktuell an Bord bleiben. Das Kursziel liegt bei 79,72 Euro und bietet damit 31,9 Prozent Potenzial.

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