Der Bitcoin kann sich der Verkaufspanik an den Märkten am Montag nicht entziehen und notiert auf 24-Stunden-Sicht fast zehn Prozent tiefer. Im Zuge dessen wurde die Marke von 8.000 Dollar am frühen Morgen gerissen. Schuld dran soll aber nicht nur das Coronavirus sein.
Zur allgemeinen Verkaufspanik im Zusammenhang mit der neuartigen Lungenkrankheit und dem Ölpreisverfall gesellt sich speziell beim Bitcoin eine weitere Sorge – nämlich, dass bald eine große Menge Bitcoins den Markt fluten und die Preise weiter drücken könnte.
Konkret geht es um rund 13.000 Einheiten, die im Jahr 2018 mit dem Pyramidensystem PlusToken ergaunert wurden. Laut Branchenexperten, die die Aktivitäten in den Wallets der Betrüger beobachten, sei diese Menge zuletzt an sogenannte „Mixer“ transferiert worden, wo die Herkunft der Coins verschleiert werden soll. Das wiederum könnte zur Vorbereitung eines größeren Verkaufs der Bitcoins dienen, dann die bekannten Wallet-Adressen der Betrüger sind an zahlreichen Kryptobörsen gesperrt.
PlusToken gilt als einer der größten Betrugsfälle im Kryptomarkt. Mit dem Schneeballsystem hatten Kriminelle insgesamt rund 2,9 Milliarden Dollar in Form von Bitcoin und Ether erbeutet. Vor allem Privatanleger in China und Südkorea fielen dem Betrug zum Opfer.
Als die Transaktionen bekannt wurden, hatten die rund 13.000 Bitcoins laut dem Branchenportal cointelegraph.com einen Marktwert von rund 200 Millionen Dollar. Das ist viel Geld – angesichts einer Marktkapitalisierung von insgesamt rund 143 Milliarden Dollar und einem Handelsvolumen von zuletzt rund 49 Milliarden Dollar auf Sicht der vergangenen 24 Stunden kann der vermeintliche Sell-off den Kursverfall beim Bitcoin jedoch nicht alleine erklären.
Auch beim Bitcoin ist ein Großteil der Kursverluste auf den extrem schwachen Gesamtmarkt zurückzuführen. Wegen der anhaltenden Corona-Angst und dem massiven Preisverfall beim Öl bleiben die Anleger im Risk-off-Modus. Als vermeintlich „sicherer Hafen“ kommt der Bitcoin für sie aktuell nicht in Frage.
Dessen ungeachtet bleibt DER AKTIONÄR auf lange Sicht bullish für die weitere Entwicklung des Bitcoin. Vor dem „Halving“ im Mai können mutige Anleger mit einer spekulativen Position weiterhin einen Fuß in die Tür stellen.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.