Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern, gestern gab es dann die offizielle Bestätigung. Der Allianz-Konzern tauscht den Vorstand des konzerneigenen Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) aus. Der scheidende CEO Chris Fischer Hirs hatte es nicht geschafft, AGCS in die schwarzen Zahlen zu führen.
Der Chefwechsel an der AGCS-Spitze hatte sich am Tag der Q3-Zahlen angedeutet. "Wir wollen keine Gesellschaft, bei der die Schaden-Kosten-Quote immer wieder über 100 Prozent liegt", machte Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol aus seinem Unmut keinen Hehl.
"AGCS ist weiter eine Baustelle, alle anderen Bereiche haben eine gute Entwicklung gezeigt", übte der Finanzjongleur ungewohnte öffentliche Kritik. Die Allianz-Tochter schreibt seit Jahren rote Zahlen, auch 2019 werde wieder "definitiv ein schwieriges Jahr werden für AGCS", sagte Terzariol.
Jetzt zieht Allianz-CEO Oliver Bäte die Konsequenzen. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, wird Joachim Müller, derzeit CEO der Allianz Versicherungs-AG und der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV), neuer CEO der AGCS und damit Nachfolger des erfolglosen Fischer Hirs.
Die Personalie kommt für den Kapitalmarkt etwas überraschend, könnte sich aber als Gewinn für den Konzern erweisen. An den langfristigen Aussichten der Allianz-Aktie ändert sich nichts - die bleiben positiv.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz.