Angesichts ihrer Stärke bezüglich Liquidität und Barmitteln steht für die Allianz nach Angaben ihres Vorstandschefs die Dividendenzahlung außer Frage. Der Assekuranzkonzern sei nicht auf Unterstützung angewiesen. Unternehmensbereiche wie PIMCO hielten sich sehr gut, sagte Oliver Bäte im Interview mit Bloomberg TV.
Den Versicherungssektor insgesamt habe die Coronakrise indessen "wie ein Meteorit" getroffen. "Die Verluste für die Branche werden meiner Ansicht nach massiv sein”, sagte Bäte. Das laufende Jahr werde für den Assekuranz-Bereich sicherlich kein Rekordjahr sein.
In Bezug auf die Konjunktur rechnet Bäte eher mit einer U- förmigen als einer V-förmigen Erholung. Der Schutzschirm der Bundesregierung für den Warenverkehr sei zu begrüßen. Hier habe Berlin aus der Krise von 2008 gelernt. Notwendig wäre zusätzlich ein vergleichbarer Schutzschirm auf europäischer Ebene, so der Allianz-Chef.
Deutschland spannt Schirm über Kreditversicherer
Die Bundesregierung hat heute mitgeteilt, gemeinsam mit den Kreditversicherern einen Schutzschirm im Volumen von 30 Milliarden Euro aufzusetzen, um Lieferantenkredite deutscher Unternehmen zu sichern und die Wirtschaft zu stützen. Lieferanten könnten so vor Zahlungsausfällen geschützt werden, wenn ein Abnehmer im In- oder Ausland die Rechnung nicht bezahlen kann. Bloomberg hatte Anfang des Monats über Diskussionen zwischen Regierung und Branche berichtet.
Euler Hermes Group, die zur Allianz gehört, und Coface zählen zu den größten Versicherern in diesem Segment. Profitieren könnten auch Rückversicherer wie Munich Re, Hannover Re und Swiss Re, die in der Regel einen Teil des Risikos übernehmen. Durch Hebelwirkung wird die Absicherung eines Geschäftsvolumens in Höhe von etwa 400 Milliarden Euro erreicht.
Die Dividende ist sicher! Davon können Anleger jetzt definitiv ausgehen. Das ist ein sehr positives Zeichen der Allianz, weil eine hohe finanzielle Stabilität die Voraussetzung für die Ausschüttung ist. Zusätzliche Stabilität sollten die umfangreichen Rettungsschirme dem Versicherer geben, sodass Anleger die niedrigeren Kurse zum Einstieg nutzen können.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz .