Die Aktie von Square hat am Donnerstag zum US-Handelsstart bei 133,81 Dollar ein neues Allzeithoch markiert. Nach einem zurückhaltenden Analystenkommentar ist sie anschließend zwar knapp drei Prozent ins Minus gerutscht. Am bullenstarken Chartbild ändert das aber erst einmal nicht viel.
Zuvor hatte George Mihalos vom US-Investmenthaus Cowen die Aktie des Payment-Spezialisten von „Outperform“ auf „Market perform“ abgestuft, das Kursziel aber dennoch von 79 auf 119 Dollar erhöht. Seiner Einschätzung nach ist die positive Entwicklung der „Cash“-App auf dem aktuellen Niveau bereits vollständig eingepreist.
Zudem sei die Covid-19-Pandemie für Square ein zweischneidiges Schwert: Während sie dem rasant wachsenden Ökosystem von „Cash“ zusätzlichen Schub verleiht, könnte das Geschäft speziell im Hinblick auf die Zahlungsabwicklung für größere Händler wegen der Lockdown-Maßnahmen in den USA möglicherweise Einbußen erleiden.
"Cash"-App als Wachstumstreiber
Unverändert bullish ist derweil Paul Golding von Macquarie, der das „Outperform“-Rating bestätigt und sein Kursziel von 83 auf 147 Dollar erhöht hat. Das Unternehmen profitiere vom anhaltenden strukturellen Wandel hinsichtlich des Bezahlverhaltens. Auch mit Blick auf die „Cash“-App sieht er Potenzial noch nicht ausgereizt. So könnte Square mit dem Dienst weiter in den klassischen Banking-Bereich vordringen.
Aufschluss über die kurzfristigen Auswirkungen der Coronakrise auf das operative Geschäft von Square geben die Q2-Zahlen, die voraussichtlich am 5. August veröffentlicht werden. Grenzüberschreitende Transaktionen und das besonders betroffenen Reisegeschäft spielen bei Square nach eigenen Angaben aber nur unterdurchschnittliche Rolle. Zudem könnte die Ausgabe von staatlichen Hilfskrediten an kleine und mittlere Unternehmen zumindest beim Umsatz für positive Impulse gesorgt haben.
Ebenfalls optimistisch sind ganz offensichtlich auch viele Anleger, denn seit dem Krisentief im März hat sich der Kurs der Square-Aktie in der Spitze mehr als vervierfacht. Dabei wurde am Vortag bei 133,81 Dollar erneut einen Höchststand markiert. Alleine seit Empfehlung in der vorigen AKTIONÄR-Ausgabe 28/2020 beträgt das Kursplus auf diesem Niveau mehr als 20 Prozent.
Angesichts dieser Performance ist kurzfristig durchaus mit Rückschlägen oder Gewinnmitnahmen zu rechnen. DER AKTIONÄR wertet diese jedoch als (Nach-) Kaufchance für spekulative Anleger.