Im Windschatten der Commerzbank-Aktie, die von einem potenziellen Übernahmeversuch der UniCredit profitiert, haben sich auch die Papiere der Deutschen Bank nach oben gearbeitet. Das hat nun offenbar ein größerer Investor genutzt, um Kasse zu machen.
Laut einem Agenturbericht hat ein nicht genannter Investor der Deutschen Bank über die Investmentbank Goldman Sachs ein Aktienpaket am Markt platzieren lassen. Wie das US-Finanzinstitut angab, wurden 0,8 Prozent aller Deutsche-Bank-Aktien oder 16 Millionen Stück zu einem Preis von jeweils 16,01 Euro in einem beschleunigten Verfahren angeboten.
In Summe macht das 256 Millionen Euro, die der ungenannte Investor verkauft hat. Über die genauen Gründe kann deswegen nur spekuliert werden. Es muss nicht notwendigerweise darum gehen, dass man kein Potenzial mehr sieht. Es kann verschiedene andere Gründe des Portfoliomanagements geben.
Klar ist jedoch, dass sich die Deutsche-Bank-Papiere mit rund 30 Prozent Performance im laufenden Jahr einen Platz im vorderen Drittel der DAX-Werte gesichert haben. Wer jetzt Aktien verkauft, egal ob institutioneller Investor oder Privatanleger, könnte jedoch steigende Ausschüttungen bei der Deutschen Bank verpassen. Ein Blick auf die derzeitigen Analystenschätzungen zeigt, dass die Experten anhand der Aussagen des Managements bei der Deutschen Bank in den kommenden Jahren steigende Dividenden und Aktienrückkäufe erwarten.
So dürfte sich für das laufende Geschäftsjahr die Dividendenrendite auf vier Prozent belaufen, 2025 sind dann laut Schätzungen sogar Werte um die sechs Prozent denkbar. Auch die Aktienrückkäufe dürften spätestens kommendes Jahr wieder Fahrt aufnehmen. Möglicherweise gibt es aber Ende 2024 noch ein kleineres Programm.
Die Deutsche Bank steht heute wegen des Verkaufs eines Aktienpakets eines Investors unter Druck. Die Aussichten für die Aktie bleiben aufgrund der günstigen Bewertung und der attraktiven Ausschüttungspläne aber nach wie vor gut. Anleger können das niedrigere Niveau zum Einstieg nutzen.