Während der Goldpreis zuletzt deutlich Federn lassen musste, ist ein anderes Edelmetall kaum noch zu bremsen. Der Platinpreis steigt von einem Mehrjahreshoch zum nächsten. Derzeit kostet eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) 1.273 Dollar. Zuletzt notierte der Platinpreis im Jahr 2014 so hoch. Vom Allzeithoch aus dem Jahre 2008 von über 2.300 Dollar ist das Edelmetall aber noch ein Stück weit entfernt. Der Preis hat in diesem Jahr um etwa zwanzig Prozent zugelegt und damit deutlicher als die artverwandten Edelmetalle Gold und Silber.
Fachleute nennen vor allem die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung als Grund für die Preisrallye. Getrieben wird die Erwartung durch fortschreitende Corona-Impfungen, die weniger Einschränkungen des öffentlichen Lebens ermöglichen könnten. Platin wird unter anderem in der Autoindustrie für die Produktion von Katalysatoren eingesetzt. Eine anziehende Konjunktur dürfte auch den Autoabsatz steigen lassen.
Allerdings mehren sich die Stimmen, die vor Übertreibungen am Platinmarkt warnen. Die Rohstoffexperten der Commerzbank begründen den Preisanstieg zwar auch mit einer vorherigen Unterbewertung sowie der Erwartung eines Angebotsdefizits. Angesichts der Dynamik des Preisanstiegs seien aber Züge einer spekulativen Übertreibung zu erkennen, heißt es in einem Kommentar.
Mittlerweile ist die Platin-Notierung kurzfristig zwar überhitzt, mittelfristig bleibt DER AKTIONÄR aber optimistisch, dass die Marke von 1.400 Dollar überwunden werden kann. Aber auch bei Gold erwartet sich DER AKTIONÄR noch einiges. Die aktuelle Korrekturphase können Anleger nutzen, um insbesondere physische Bestände weiter auszubauen. Hier bleiben der kanadische Maple Leaf, der südafrikanische Krügerrand und der austarlische Känguru erste Wahl. Zudem sollte man versuchen, sich mit Abstauberlimits zu positionieren.
(Mit Material von dpa-AFX)