Die Euro am Sonntag erklärt, die Goldminen-Unternehmen haben in den vergangenen Jahren wegen des sinkenden Goldpreises die Kosten reduziert. Seit Jahresbeginn verhalf der sich schon länger erholende Goldpreis den Aktien dieser Firmen zu einer rasanten Trendwende. Während der US-Index Dow Jones Industrial seit Jahresbeginn lediglich sechs Prozent zulegte, gewannen der 30 Unternehmen umfassende Philadelphia Gold and Silver Index sowie der NYSE Arca Gold BUGS Kurs-Index (Basket of biggest Unhedged Gold Stocks; BUGS, also einem Korb von Aktien von Goldkonzernen, die sich vergleichsweise wenig oder gar nicht durch Vorwärtsverkäufe gegen sinkende Goldpreise absichern) jeweils mehr als 100 Prozent. Diese Erholung dürfte anhalten, denn die Notierungen vor dem Sinken des Goldpreises und des Einbrechens der Aktienkurse von Gold-Konzernen sind noch lange nicht erreicht. Dabei ist zu beachten, die Kurse der Aktien von Gold-Konzernen steigen und sinken wesentlich stärker als der Goldpreis selbst.
Joachim Berlenbach, Berater der Schweizer Earth Resource Investment Group, mahnt, denn neben politischen Risiken und möglichen anderen falschen Entscheidungen des Vorstands der Gold-Konzerne sparen viele an der falschen Stelle, nämlich an der Suche und Entwicklung von Gold-Projekten. Deshalb würden weniger Lagerstätten entdeckt. Zudem sinkt der Goldgehalt in den Lagerstätten von durchschnittlich etwa acht Gramm pro Tonne Erz vor 50 Jahren auf mittlerweile etwa ein Gramm. Heute arbeitende Minen würden im Schnitt zehn Jahre Gold fördern. Dabei dauere es mittlerweile bis zu 20 Jahren von der Entdeckung des Projekts bis zum Gießen der ersten Unze Gold daraus. Sollte der Goldpreis weiter steigen, fürchtet Berlenbach deshalb eine Rückkehr der Vorstände zu alten Unsitten, etwa Projekte anderer Firmen zu überzogenen Preisen zu kaufen.
Die finanzielle Schwelle, ab der sich der Goldabbau für die Unternehmen lohnt, ist mittlerweile von 1.400 auf durchschnittlich rund 1.000 Dollar je Feinunze mit 31,1 Gramm gesunken. Berlenbach begründet das mit den erfolgten Kapitalerhöhungen, mit denen die Unternehmen die Kapitalbasis stärkten und Zinskosten senkten, sowie vor allem mit dem stark gesunkenen Öl-Preis. Markus Bachmann, Fondsverwalter von Craton Capital, erklärt bezüglich der Ergebnisentwicklung der Konzerne: „Wir sind mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Übergangsphase zu einer anhaltenden Aufwärtsbewegung.“
Vor diesem Hintergrund rät die Euro am Sonntag risikobereiten Anlegern zum Kauf der Aktie von Yamana Gold. Das Unternehmen fördert auch Silber und Kupfer und gehört zu den wichtigsten Produzenten von Gold. Im ersten Quartal des laufenden Jahres gelang die Rückkehr in die Gewinnzone. Zudem sind das Zertifikat (WKN ETF091) der Commerz Funds Solutions S.A. auf den NYSE Arca Gold Bugs kaufenswert sowie der Gold-Fonds (WKN A1C4YR) der Tocqueville Finance S.A.