Die Euro am Sonntag erklärt, was Monsanto von Bayer verlangt ist eigentlich unannehmbar. Die US-Gensaatgut-Firma möchte ein verbindliches Übernahmeangebot von rund 140 statt 122 Dollar je Aktie (was insgesamt 62 Milliarden Dollar entsprach). Zudem möchte das Monsanto-Management eine hohe Summe, falls die Übernahme aufgrund vertraglich festgelegter Gründe scheitert (break up fee). Erst dann würde das Management von Monsanto Bayer überhaupt erlauben, die Bücher zu prüfen.
Für Bayer ist ein Kauf also nicht mehr so attraktiv wie noch vor Wochen. Der Umsatz von Monsanto sinkt, die Quartalszahlen der US-Firma waren weit schlechter als von Analysten geschätzt und noch immer besteht die Gefahr eines Verbots von Glyphosat in vielen Ländern, also dem Haupt-Umsatzbringer. Glyphosat soll Krebs verursachen. Ohne Glyphosat lässt sich für Bayer die Übernahme nicht refinanzieren. Der schwächere Euro macht den Kauf noch teurer. Die wirtschaftlichen Aussichten von Monsanto haben sich in der Europäischen Union (EU) verschlechtert, nachdem die Briten abgestimmt haben, die EU verlassen zu wollen. Zudem dürfte es Bayer schwer fallen, genügend eigenes Geld aufzubringen, um den Kauf zu finanzieren. Eine Kapitalerhöhung im Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro dürfte derzeit kaum zu angemessenen Bedingungen zu machen sein. All das sind Gründe für Vorstand und Aufsichtsrat, den Kauf von Monsanto abzusagen.
Falls Bayer auf den Kauf verzichtet, dürfte der Aktienkurs des deutschen Konzerns deutlich steigen. Die Euro am Sonntag rät risikobereiten Anlegern dazu, auf eine Absage zu spekulieren. Dazu sollten sie den endlos laufenden Call-Optionsschein (WKN DX9JTW) der Deutschen Bank auf Bayer kaufen. Der Schein ist mit einem Basispreis bei 71,67 Euro, einer Totalverlust-Schwelle bei 75,20 Euro und einem Hebel von derzeit 4,4 ausgestattet.