Zalando-Aktionäre haben derzeit eigentlich keinen Grund zur Freude. Die Aktie ist im Abwärtstrend gefangen – eine Trendwende ist nicht in Sicht. Analysten haben ihre Kursziele jüngst reihenweise heruntergeschraubt (DER AKTIONÄR berichtete). Jetzt kommt Warburg Research aber mit einem Hammer-Kursziel um die Ecke.
Warburg-Analyst Jörg Frey hat das Kursziel für Zalando zwar von 87 auf 80 Euro gesenkt, traut der Aktie damit aber weiterhin ein enormes Potenzial von 220 Prozent zu. Der kurzfristig negative Nachrichtenfluss ändere nichts an der langfristigen Wachstumsstory des Online-Modehändlers, so seine Begründung. Die Einstufung beließ er deshalb auf „Buy“.
Gerade bei Online-Modehändlern führen die Preissteigerungen und anziehenden Zinsen derzeit zu heftigen Verlusten. So leiden unter anderem auch Zalandos britische Wettbewerber Asos und Boohoo unter den sinkenden Verkaufszahlen.
JPMorgan-Analystin Georgina Johanan warnt sogar vor einer „Lebenshaltungskosten-Krise“. Aktuell würden Verbraucher die in der Corona-Krise verpassten Einkaufsgelegenheiten noch nachholen. Dieser Effekt dürfte laut der Analystin im zweiten Halbjahr 2022 allerdings nachlassen.
Aufgrund der hohen Inflation wird das Marktumfeld auch in nächster Zeit schwierig bleiben. Eine nachhaltige Trendwende ist bei der Zalando-Aktie deshalb vorerst nicht in Sicht. Es ist am Ende eher davon auszugehen, dass auch Warburg Research das Kursziel – ähnlich wie viele andere Analysten – in Zukunft noch weiter nach unten anpasst. Ein Neuanstieg drängt sich daher vorerst nicht auf.